
Gefangen in der Endlosschleife
Ich bin ein Mensch der Extreme. Vor allem punkto Emotionalität. Gefühle zu unterdrücken fällt mir schwer. Ich lebe diese mit Haut und Haaren. Jeder, der mich auch nur ein bisschen kennt, weiss mit einem Blick um meine Gemütslage. Grundsätzlich bin ich ein positiv eingestellter Mensch. Aber auch ich habe Momente, in denen ich mich elend fühle.
Manchmal überkommen mich die Gefühle so stark, dass ich sie nicht in Worte fassen kann. Dann schnürt es mir regelrecht die Kehle zu. Genau an dieser Stelle, wo die Worte enden, kommt die Musik ins Spiel. In solchen Momenten ist es einzig die Musik, die mein Leid erträglicher macht. Die Lieder wirken wie eine heilende Salbe auf meinen seelischen Wunden.
In der Regel sind es ein paar wenige Stücke, die genau diese Wirkung auf mich haben. Diese höre ich dann den ganzen Tag lang im Wiederholungsmodus. Am Morgen im Badezimmer beim Schminken, im Auto während der Fahrt ins Büro, nach dem Feierabend, wenn ich wieder zu Hause bin und dann wiederum im Badezimmer, während ich mich abschminke. Natürlich immer lauthals mitsingend.
Wenn ich leide, leiden folglich immer ein paar Leute mit: meine Nachbarn. Diese armen Menschen (und ihre Haustiere) müssen sich nicht nur die Lieder in der Endlosschleife anhören, sondern auch noch mein Gekreische. Sorrrryyy!