Geld bei Zugverspätungen?

Zum Artikel «Nur wenige bekommen Geld zurück» von Sven Altermatt. Ausgabe vom Freitag, 8. Nov.

Verärgerte Passanten und gestresstes Personal: Es beklagen sich etliche Kunden über die gelegentlichen Verspätungen der SBB. Nun fordert der Bundesrat eine teilweise Rückerstattung des Zugtickets bei einer Verspätung von über einer halben Stunde.

Als Schülerin der Fachmittelschule Aarau muss ich fast täglich mit dem Zug von Zofingen nach Aarau und wieder zurück pendeln. Natürlich begreife ich die Verärgerung der Passanten, welche pünktlich zur Arbeit oder zu einem Termin erscheinen müssen. Die Schweiz besitzt jedoch, im Gegensatz zu anderen Ländern, eine sehr geringe Verspätungsquote. Diesem Aspekt sollte unbedingt mehr Beachtung geschenkt werden. Die Bevölkerung sollte es schätzen, ein solch dichtes Netz an Zugverbindungen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Bei einer Verspätung von über einer halben Stunde, was in meinen ganzen drei Schuljahren noch fast nie vorgekommen ist, werden, wie Sven Altermatt in seinem Kommentar erwähnt, unmittelbar Ersatzzüge oder zusätzliche Busse organisiert. Die Kunden der SBB sollten endlich realisieren, auf wie hohem Niveau sie sich eigentlich beschweren. Mit einer finanziellen Entschädigung lässt sich übrigens meine Verspätung auch nicht rückgängig machen. Können zehn Minuten an Verspätung nicht auch als Zeitgewinn im stressig-hektischen Alltag genutzt werden, um durchzuatmen und runterzufahren? Denken Sie einfach an die im Stau stehenden Autofahrer, dann verwandelt sich die halbe Stunde Verspätung sofort in eine Entspannungsmassage.

Jana Gloor, Zofingen