Gemeindepräsident zu Möbel-Pfister-Verkauf: «Standort zu halten hat oberste Priorität»

Im April noch war alles in Ordnung: In einem Doppelinterview in der «Schweiz am Wochenende» anlässlich der 80-Jahr-Jubiläumsfeierlichkeiten von Pfister sprachen Gemeindepräsident Marco Genoni und Pfister-CEO Matthias Baumann von der «Einheit» von Suhr und Pfister.

«Pfister mit Suhr und Suhr mit Pfister – das kann man eigentlich gar nicht mehr auseinanderdividieren», sagte Baumann. Genoni betonte, wie sehr Suhr darauf geachtet habe, dass die Rahmenbedingungen für Pfister stimmten. «Es ist eine soziale Firma, die nicht auf das schnelle Geld aus ist, sondern Beständigkeit bietet.»

Seit Mittwoch sind Einheit und Beständigkeit Geschichte. Möbel Pfister gehört ab sofort den Österreicher von XXXLutz.

Gemeindepräsident wurde überrascht

Marco Genoni erfuhr am Mittwochmorgen vom Verkauf von Pfister, wie er auf Anfrage sagt. «Ich wurde um 8.15 Uhr von Rudolf Obrecht kontaktiert.» Er habe die Nachricht mit Überraschung zur Kenntnis genommen, über Verkaufsabsichten sei er nicht informiert gewesen. «Das ist ein Stück Identität, das mit dem Verkauf verloren geht.»

Wie geht es jetzt weiter? «Für uns hat natürlich oberste Priorität, dass der Standort in Suhr erhalten bleibt und mit ihm alle Arbeitsplätze. Und das langfristig. Das hat man uns zugesichert.»

Noch völlig offen ist, was der Verkauf für Auswirkungen auf den Finanzhaushalt der Gemeinde Suhr haben wird. Pfister zählt seit Jahrzehnten zu den besten Steuerzahlern im Dorf. «Wir hoffen, dass sich das in den nächsten Tagen klären wird», so Genoni.