
Gemeinderat ehrt Rennrollsportler Fabian Blum
Wie sämtliche Gemeindebudgets im Kanton Luzern hat auch der Pfaffnauer Gemeinderat am Donnerstag jenes der Gemeinde Pfaffnau erstmals nach den Vorgaben des neuen Gesetzes über den Finanzhaushalt der Gemeinden (FHGG) präsentiert. Dem darin budgetierten Minus von 751 292 Franken, den Nettoinvestitionen von 965 300 Franken sowie dem gleichbleibenden Steuerfuss von 1.95 Einheiten stimmten die 68 anwesenden Stimmberechtigten einstimmig zu. Ebenfalls wurde Melanie Bühler (FDP) für die verbleibende Zeit der Amtsdauer 2016 bis 2020 einstimmig in das Urnenbüro gewählt.
Wer eine Flut von Zahlen erwartete, war an der Gemeindeversammlung von Pfaffnau fehl am Platz. Denn aus «pragmatischen Gründen», sagte Gemeindepräsident Thomas Grüter, hat der Gemeinderat auf die detaillierte Auflistung sämtlicher Budgetpositionen verzichtet. Die Zahlen, erklärte die Finanzvorsteherin Sandra Cellarius, seien aufgrund des per 1. Januar 2019 in Kraft tretenden harmonisierten Rechnungsmodells (HRM2) nicht mit denjenigen des Vorjahres ver-gleichbar, weshalb es noch keinen Sinn mache, diese im Detail zu präsentieren. Die Herleitungen des Aufwandüberschusses sowie der Nettoinvestitionen waren jedoch aus der äusserst aufschlussreich und transparent daherkommenden Botschaft zu entnehmen. Sinnbildlich für die Transparenz ist die Ausweisung sowohl der grossen Position der Primarschule (inkl. Basisstufe) von Fr. 2,1 Millionen Franken wie der kleinen: die 672 Franken für die Erwachsenenbildung.
Den Schwerpunkt der Versammlung legte der Gemeinderat indes auf eine empfängergerechte und pointierte Präsentation der insgesamt elf Aufgabenbereiche. Spezielle Erwähnung fand dabei der Aufgabenbereich Finanzen/Steuern. Insbesondere wies Cellarius auf die stagnierende Anzahl der Einwohner hin. So hat Pfaffnau gegenüber dem Jahr 2017 (2628 Einwohner) einen Rückgang von 25 Einwohnern zu verzeichnen. Das hat einerseits zur Folge, dass der budgetierte Steuerertrag im laufenden Jahr voraussichtlich nicht realisiert werden kann. Andererseits rechnet man aufgrund dieser Entwicklung mit einem vorsichtigen Wachstum des Steuerertrags von 1,1 Prozent. Der Kanton empfiehlt an dieser Stelle eine durchschnittliche Erhöhung von 2,75 bei den natürlichen und 2,25 Prozent bei den juristischen Personen; wobei zu vermerken ist, dass die Gemeinde in den letzten Jahren überdurchschnittlich gewachsen ist.
Ebenfalls hervorgehoben hat der Gemeinderat das unter den Aufgabenbereich Ver- und Entsorgung fallende Trennsystem, welches anlässlich einer Teilerneuerung der Wasserleitung im Gebiet Murhofstrasse St. Urban eingebaut werden soll. Zurzeit besteht in diesem Gebiet noch kein solches System, was zur Folge hat, dass Schmutz- und Sauberwasser nicht getrennt geführt werden und das Sauberwasser daher in die Kläranlage fliesst. Von dieser Investition in der Höhe von rund 300 000 Franken erhofft sich die Pfaffnauer Exekutive eine Reduktion des Kostenanteils an der Ara Murg.
Neben den Ausführungen rund um das Traktandum des Budgets hat der Gemeinderat auch Ehrungen und Verabschiedungen vorgenommen. Gemeindepräsident Grüter ehrte Rennrollstuhlfahrer Fabian Blum, der sich an der Para-Leichtathletik-EM in Berlin die Bronzemedaille über 1500 Meter sichern konnte. Getrieben von diesem Erfolg strebt der 23-jährige Sportler sein grösstes Ziel, die Teilnahme an den Paralympics in Tokio im Jahr 2020 an. Zudem hat Grüter den abgetretenen Gemeinderat Urs Christen verabschiedet. Im Namen des Gemeinderates und der Bevölkerung Pfaffnaus dankte Gemeindepräsident Thomas Grüter dem ehemaligen Finanz- und Bildungsvorsteher für seine Kollegialität und sein Engagement und wünschte ihm für seine Zukunft nur das Beste.
Im Anschluss an die Gemeindeversammlung wurden die Anwesenden zu einem Apéro eingeladen. In geselliger Runde tauschte sich die Gemeindeführung mit der Bevölkerung aus und pflegte den persönlichen Kontakt.