
Gesuch liegt auf: Die Traglufthalle im Freibad steht vor der ersten Prüfung
«Das Projekt Traglufthalle läuft», sagte Heinz Lüscher, Unterentfelder Gemeindeammann und innerhalb des Regionalplanungsverbands «aarau regio» unter anderem Leiter der Arbeitsgruppe Schwimmbad-Konzept, noch letzte Woche.
Und wie das Projekt läuft: Jetzt liegt bei der Bauverwaltung Suhr ein Vorentscheidungsgesuch für die temporäre Traglufthalle im Freibad Suhr (Trägergemeinden sind Suhr, Buchs und Gränichen) auf. Gesuchsteller ist der Regionalplanungsverband «aarau regio»; ihm gehören zwölf Aargauer und fünf Solothurner Gemeinden an.
Noch kein Baugesuch also, sondern eine Vorabklärung zur Bewilligungsfähigkeit, insbesondere in Bezug auf Fragen zu Zonenkonformität, Nutzungsintensivierung und Gewässerabstände. Punkte, bezüglich derer der Kanton nach einer Voranfrage Vorbehalte angemeldet hat, eine Ausnahmebewilligung aber möglich wäre. Und Punkte, die später auch nicht mehr Gegenstand eines Baugesuchsverfahrens wären.
Überdacht wäre nur das 50-Meter-Becken
Das Dossier zum Vorentscheidungsgesuch ist ausführlich: Geplant ist eine Überdachung des 50-Meter-Beckens – anders als noch in ersten Ausführungen, in denen eine Überdachung aller Becken vorgesehen war.
Die Reduktion geschehe aus ökonomischen Gründen, aber auch wegen des Gewässerabstands: So kommt die Halle der Suhre einzig im südwestlichen Bereich zu nahe (Überschreitung des Gewässerabstandes um maximal 3 Meter).
Bei der Traglufthalle handelt es sich um eine zweischalige Hülle aus Membranen, die rund ums Becken verankert wird. Die Warmluft wird mittels Schlauch aus der direkt neben dem Becken liegenden Fernwärmeübergabestation (KVA Buchs) bezogen (beziehungsweise die Rückluft abgegeben).
Die Aussenhülle ist in Blau- und Brauntönen gehalten, das Halleninnere in Weiss. Die Traglufthalle und das Garderobengebäude werden über einen Tunnel miteinander verbunden. Das Garderobengebäude müsste für die Winter-Nutzung umgerüstet werden.
Diese Umrüstung ist es denn auch, die finanziell am meisten ins Gewicht fällt: Auf rund 1.2 Millionen wird sie geschätzt; die Halle inklusive Warmlufterzeuger kostet rund 560’000 Franken. Unter Berücksichtigung von Umgebungsarbeiten, der Bauinstallation, Nebenkosten und Honoraren beläuft sich die erste Schätzung auf Fixkosten von gut 2.9 Millionen Franken (bislang war von 4 Millionen die Rede).
Dazu kommen jährliche Kosten von rund 40’000 Franken für die Montage/Demontage, Transport und Lagerung der Halle während der Sommermonate. Die Idee ist, dass sich sämtliche 17 Gemeinden an den Kosten beteiligen.
Aufgebaut werden soll die Halle ab Herbst 2021 während 15 Winterhalbjahren. Bis dahin soll das langfristig angestrebte Ziel, ein neues regionales Hallenbad, umgesetzt sein. Derzeit arbeitet «aarau regio» an einer Studie und prüft gleichzeitig als Varianten den Ausbau des Hallenbads Telli, allenfalls Entfelden oder einen Neubau an noch zu bestimmendem Standort. Die Studie wird Ende 2020 erwartet.
«Lösung, um Engpass zu beseitigen»
Mit dem vorliegenden Projekt habe man die Lösung, den Engpass an Wasserflächen im Winter zu beseitigen, so «aarau regio». Ein Engpass, der nicht nur die zahlreichen Wassersport-Vereine treffe, sondern insbesondere auch die Schulen.
So würde beispielsweise die Kapazität des Hallenbads Telli nicht reichen, um allen Schülern der Kreisschule Aarau-Buchs den gemäss Lehrplan 21 vorgeschriebenen Schwimmunterricht zu erteilen. Die Traglufthalle würde auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.