
Gibt’s heuer ein Heitere Festival ohne Wetter-Extreme?
Das Zofinger Heitere Open Air hat wohl schon alles erlebt, was der August wettertechnisch zu bieten hat. Während die Festivalwoche im Jahr 2015 mitten in die grosse Hitzewelle fiel, eröffnete das Open Air zwei Jahre später am Freitagnachmittag bei lediglich rund 13 Grad. Und im letzten Jahr hatten die Zeltplatzgäste beinahe schon «Schlafen im Stroh» im Preis inbegriffen. Die Schweiz erlebte vor zwölf Monaten eine Trockenheitsperiode der aussergewöhnlichen Art, welche verbreitet ein absolutes Feuerverbot zur Konsequenz hatte. Diesem mussten sich auch die Heitere-Besucher beugen.
In diesem Jahr sind für die Heitere-Woche keine Wetterextreme in Sicht. Die Besucher der Rock Night, Magic Night und des Volksschlager Openairs müssen jedoch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag damit rechnen, dass die Auftritte von Biffy Cliro, Sina und Matthias Reim nicht durchwegs trocken über die Bühne gehen werden. An allen drei Tagen dürfte sich das Wetter aus aktueller Sicht veränderlich bewölkt mit gelegentlichen Schauern präsentieren. Die Temperaturen bewegen sich mit rund 25 Grad jedoch im angenehmen Bereich. Für das Herzstück der Heitere-Woche – die drei Open-Air-Tage – sind die Prognosen noch sehr vage.
Gewitter, der Festival-Horror
Wenn bisher keine Wetterextreme für die Heitere-Woche in Sicht sind, dann bedeutet dies aber nicht, dass auch keine eintreffen werden. So ist das Grauen eines jeden Festival-Veranstalters das Gewitter. Beim Greenfield Festival in Interlaken musste Mitte Juni das Gelände wegen eines Unwetters vorübergehend evakuiert werden. Zwar stehen die Veranstalter in ständigem Kontakt mit den Wetterdiensten, welche mithilfe von hochaufgelösten Radarbildern ein Gewitter minutengenau voraussagen und die verantwortlichen Personen jederzeit warnen können. Sobald die Gewitterzelle dann jedoch über dem Heiternplatz eintrifft, sind Veranstalter und Besucher der Kraft der Natur bedingungslos ausgeliefert, auch wenn das Risiko von Gewittern in Zofingen wegen der fehlenden Nähe zu hohen Bergen kleiner ist als in Interlaken. In Bergnähe kommt es nämlich immer wieder zu sogenannten Orographischen Gewittern. Feuchte Luftströme treffen dabei auf den Berg. Dieses Hindernis gilt es zu überwinden, weshalb die Luftmasse aufsteigen muss. Dabei kühlt sie sich ab und kann auskondensieren, wobei sich Gewitterwolken bilden können. Sollte es während dem Heitere Open Air zu einem Unwetter kommen, dann wäre es also eher ein klassisches Front- oder Wärmegewitter. Es sind faszinierende Wetterphänomene, welche selbst Meteorologen immer wieder vor Herausforderungen und Rätsel stellen. Wünschen wollen wir es dem Heitere Open Air dennoch nicht.