
Gottesdienst im Reidermoos: Wenn uns Heilige im Alltag begegnen

Auf den gemeinsamen Gang vom Schulhausplatz zur Kapelle am Ende des Gottesdienstes wurde diesmal wegen der Pandemie verzichtet. Aushilfe-Pfarrer Urs Zimmermann griff in seiner Ansprache nicht nur die Geschichte der heiligen Anna auf; sie wird in Schriften des 2. bis 6. Jahrhunderts als Mutter Marias und damit als Grossmutter Jesu angesehen. Zimmermann berichtete auch davon, wie ihn «Heilige» im täglichen Leben begegneten. Er erwähnte die Lebensbiographien dreier Menschen. Sie seien alle geprägt vom Schicksal und mit grossartigen Stärken ausgezeichnet. So strahle eine bald 90-jährige Frau ihre Zufriedenheit sichtbar aus und schaue dankbar auf ihr Leben zurück. Die andere Frau habe ihre Herzlichkeit und ihren Humor noch nie verloren. Und der Mann gäbe alles für seine Familie. «Alles Heilige …», meinte Pfarrer Zimmermann. Er war sich sicher, dass alle solche Leute kennen. «Bei Heiligen, über die wir aufgrund fehlender Berichte kaum etwas wissen, dazu gehört auch die heilige Anna, ist viel Platz für die Heiligen, die wir kennen», sagte er.
Talerschwingen, Alphornklänge und Gesang
Die Feier wurde mit Bräuchen und Musik umrahmt. Josef Lütolf aus Reiden glänzte mit Talerschwingen und Alphornklängen. Die Frauen vom Jodelchörli «Freu di Härz» unter der Leitung von Cordelia Grünig überzeugten mit Gesang – und präsentierten erstmals stolz ihr neues Outfit. Der Einsatz aller Mitwirkenden wurde am Ende der Feier mit einem grossen Applaus der Gottesdienstbesucher verdankt. Mineralwasserfläschchen standen zur Erfrischung bereit. Das Wasser stillte den Durst, konnte aber die Geselligkeit beim sonst obligaten Apéro nach dem Patrozinium nicht ersetzen. (bb/red)