Hat der ehemalige Stadt- und heute Grossrat Lukas Pfisterer ein Doppelspiel gespielt?

Zur angesprochenen Zeit war er Stadtrat, heute ist er Grossrat und Präsident der FDP Aargau.

Es geht einerseits um die Erweiterung der Primarschule Schachen, für die der Souverän 7,06 Millionen Franken bewilligt hat. Andererseits um die Zuteilung von Schülern auf die Schulhäuser. Verkürzt gesagt darum, ob die Primarschule Schachen für Kinder aus den feineren Quartieren Zelgli/ Gönhard zumutbar ist. Einwohnerrätin Eva Schaffner schreibt: «Viele Eltern aus dem Gönhard-Quartier wehren sich gegen eine Zuteilung ihrer Kinder in die Primarschule Schachen. Als Gründe werden häufig der unsichere Schulweg über die stark befahrene Schönenwerderstrasse, keine verfügbaren Plätze in den Angeboten der FuSTA angeführt, inoffiziell auch die vielen Kinder in der Prim Schachen mit Migrationshintergrund und deren Fremdsprachigkeit sowie die Nähe zum Oberstufenschulhaus.»

Für Eva Schaffner, ist klar, dass der Erweiterungsbau zu gross geplant wurde. Sie schreibt: «Im Juli 2018 wird mit dem Erweiterungsbau der Primarschule Schachen begonnen, obwohl die Gründe, die seinerzeit für eine Erweiterung angeführt wurden, heute obsolet geworden sind.» Unter anderem wegen der mangelnden Bereitschaft, Kinder aus anderen Quartieren in den Schachen zu schicken.

Eva Schaffner schreibt: «Problematisch ist besonders, dass letztes Jahr Stadtrat Lukas Pfisterer gemeinsam mit weiteren drei Familien aus dem Gönhard erfolgreich gegen eine Zuweisung ihrer Kinder in das Schulhaus Schachen prozessiert hat. Sollte dieses Urteil Präzedenzcharakter haben, werden sich die Schülerzahlen der Primarschule Schachen auch weiterhin nicht erhöhen.» Konkret will die Einwohnerrätin wissen: «Wie stellt sich der Stadtrat dazu, dass der damalige Stadtrat Lukas Pfisterer die Idee lancierte, Kinder aus dem Gönhard in die Primarschule Schachen umzuteilen und nun selber in eigener Sache dagegen prozessiert?»

Zudem stellt Eva Schaffner die Frage, wann ausreichend FuSTA-Plätze angeboten würden und was der Stadtrat unternehme, damit der Schulweg der Kinder sicher werde (Unterführung Schönenwerderstrasse?).