Hauptübung Feuerwehr: Zwei Personen aus dem alten Kirchturm gerettet

Ein Kurzschluss im Sicherungskasten im Turm auf Oltner Seite der Stadtkirche Aarburg! Umgehend wird die Feuerwehr aufgeboten und muss unter starker Rauchentwicklung zwei Personen über die schmale Holztreppe retten. Eine dramatische Situation, die aber zum Glück nur zu Übungszwecken für die Feuerwehrhauptübung inszeniert wurde.

Die Aarburger Stadtkirche als anspruchsvolles Übungsobjekt wurde zu Zeiten wieder gestiegener Corona-Infektionszahlen bewusst gewählt. Für die rund 50 eingesetzten Feuerwehrleute bot das grossräumige Areal um die Stadtkirche die optimale Möglichkeit, Personenkontakte auf das Nötigste zu beschränken. Die zu überwindende Höhe und lange Wege stellten ungeahnte Herausforderungen an Wassertransport und Leitungsmanagement.

Das Wasser wurde aus einem Hydranten nahe der Kirchgasse bezogen. Mit einem Druck von 6 bis 7 Bar wurde es vom Tanklöschfahrzeug durch die Schläuche gepumpt. Zum Innenangriff am anderen Ende stand weit weniger zur Verfügung. Pro 100 Meter Schlauchlänge verringert sich der Druck um rund ein Bar, für 10 zu überwindende Höhenmeter trifft das Gleiche zu.

Übungsleiter zeigt sich zufrieden

Unter Einsatz eines Akkulüfters gelang es, den Rauch durch die Kirchturmfenster im zweiten Stock zu blasen. Den Atemschützern im Turm lief der Schweiss von der Stirne, während sich die Leute am Kommandostand fast kalte Füsse holten. Übungsleiter Marco Eggenschwiler zeigte sich höchst zufrieden. Die Mannschaft habe die insgesamt sieben Geretteten vorschriftsmässig betreut und die Sicherheitsvorkehrungen an einem schwer zugänglichen Einsatzort eingehalten. Die Gruppenführer lieferten verwertbare Rückmeldungen an die Offiziere, die wiederum selbstständig und ohne Aufforderung die Einsatzleitung unterstützten. Die Aarburger können also beruhigt den Gottesdienst in ihrer Stadtkirche besuchen. 

Sieben Austritte und 18 Eintritte

Um zukünftig noch besser gerüstet zu sein, bauen die Aarburger ihre Personalstärke aus. Sieben Austritten stehen aktuell 18 Eintritte gegenüber. Sieben Personen werden allerdings erst im Januar zur Feuerwehr stossen. Der starke Zuwachs sei auf eine gut funktionierende Mund-zu-

Mund-Propaganda zurückzuführen, deutete Kommandant Martin Ryser das erstaunlich grosse Interesse.

Für 15 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit werden Wm Andreas Studer, Kpl Andreas Gutschier und Sdt Pascal Werlen geehrt, für 10 Jahre Lt Paulo Oliveira, Kpl Calogero Lo Giudice und Sdt Faton Beka. Beförderungen stehen sieben an. (aw)

Mit Elan nehmen Atemschützer die Treppe zur Aarburger Stadtkirche in Angriff. Bilder: Alfred Weigel
Mit Elan nehmen Atemschützer die Treppe zur Aarburger Stadtkirche in Angriff. Bilder: Alfred Weigel
Abschlussbesprechung der Hauptübung, geleitet durch Übungsleiter Marco Eggenschwiler (Dritter von rechts, oben im Bild).
Abschlussbesprechung der Hauptübung, geleitet durch Übungsleiter Marco Eggenschwiler (Dritter von rechts, oben im Bild).