Hohe Auslastung, gute Leistung

Ein Projektierungskredit für die Erweiterung der Biologie wurde bereits an der letzten Abgeordnetenversammlung der ARA Aarburg bewilligt. Bis der Projektkredit allerdings vorgelegt werden kann, wird es noch etwas dauern. Die Aufgabenstellung ist kompliziert, gilt es doch Bestehendes bezüglich Bausubstanz und Reinigungsverfahren zu berücksichtigen, die Abwasserreinigung während dem Bau aufrechtzuerhalten und keine Präjudizen für die Zukunft zu schaffen.

Zurzeit werden verschiedene Szenarien und bauliche Varianten geprüft, simuliert und gerechnet, um dem Vorstand die Entscheidungsgrundlagen für die Weiterbearbeitung des Projektes vorlegen zu können.

Bis 2026 steht auch die ARA Aarburg in der Pflicht, den Phosphor aus dem Schlamm zurückzugewinnen. Bis heute ist allerdings noch keine wirtschaftliche Lösung für diesen Eliminationsprozess entwickelt. Etwas ist klar: Die Rückgewinnung von Phosphor muss in einer zentralen Anlage geschehen und dazu braucht es eine solidarische Verbundlösung. Da die Klärschlammentsorgung der ARA Aarburg via eine Schlammpipeline über die erzo erfolgt, wird der Abwasserverband Aarburg die Bestrebungen der erzo unterstützen.

Weitere Reinigungsstufe

Im ARA-Konzept des Kantons Aargau werden seit mehreren Jahren die ARA Oftringen und die ARA Aarburg bezüglich Mikroverunreinigungen als Einheit betrachtet, da beide Anlagen das gereinigte Abwasser künftig mit der gleichen Leitung in die Aare ableiten werden (realisiert ab November 2018). Die Pflicht zum Bau dieser weiteren Reinigungs-stufe kommt, sobald die Einwohnerzahl im Einzugsgebiet 80 000 übersteigt (heute rund 70 000). Im kantonalen Konzept figuriert deshalb die ARA Aarburg als Standort für die Elimination von Mikroverunreinigungen in zweiter Priorität.

Abschreibungen steigen an

Die ARA Aarburg hat im letzten Jahr mit den Betriebsdaten von 2016 zusammen mit 23 weiteren Anlagen aus der ganzen Schweiz an einem Benchmark-Projekt teilgenommen. Was frühere Vergleichsprojekte bereits aufgezeigt haben, wurde auch diesmal wieder bestätigt: Die Kläranlage Aarburg hat einen hohen Auslastungsgrad, erbringt eine sehr gute Anlagenleistung, verbraucht verhältnismässig wenig Strom, schreibt wertverlustmässig ab und weist sehr günstige Gesamtkosten auf. So konnte besonders dank Investitionen und Betriebsoptimierungen in den letzten zehn Jahren der Sachaufwand um mehr als 25 Prozent gesenkt werden. Die Kostenprognose für die kommenden zehn Jahre basiert auf dem heutigen Reinigungssystem, was mit gleichem Personalbestand und etwa gleich bleibenden Sachkosten betrieben werden kann. Die Erweiterung der Biologie wird beim Sachaufwand zu Mehr- aber auch Minderkosten führen. Hingegen werden die Abschreibungen bis 2025 wieder ansteigen. (ava)