Hornkuhinitiative: willkommener Nebeneffekt

Als Rentner mit landwirtschaftlichem Hintergrund habe ich den Artikel «Kontroverse um Kuhhorn» mit Interesse studiert. Dabei ist mir eine Bemerkung von Alois Huber, BVA-Präsident, besonders aufgefallen: Würde er die Kühe nicht enthornen, müsste er den Kuhbestand um einen Drittel reduzieren. Das wäre eine gute Massnahme und würde helfen, die zu grosse Milchmenge zu reduzieren, zudem würde der Produzentenpreis steigen. Auch hätten bei einem Hitzesommer wie heuer viele Bauern genügend Futtervorräte für den Winter. Auch die emotionale Diskussion über Freilauf oder Anbindeställe bringt uns nicht weiter. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiss ich, dass in Laufställen die Tiere sich wohl frei bewegen können, dafür stehen sie vielfach mit ihren Klauen in feuchter Jauche und Mist, was zu Klauenproblemen führen kann. Ich bin überzeugt, das Tierwohl hängt nicht vom Aufstallungssystem ab, nein, die Tierbetreuung ist ausschlaggebend. Könnten sich wirtschaftlich denkende Milchproduzenten vermehrt entschliessen, mit «behornten» Zweinutzungsrassen (Originalbraunvieh und Simmenthaler) auf unserem Grasland Milch und Fleisch zu produzieren, so würden sich viele Probleme für die Schweizer Landwirte von selbst lösen. Und diese würden erst noch finanziell besser wirtschaften. Ich kenne Bauernfamilien, die produzieren mit behornten Simmenthaler Kühen im Anbindestall, schön eingestreut, Käsereimilch und verdienen Geld und sind zufrieden. Daher werde ich der «Hornkuhinitiative»am 25. November zustimmen.

CHRISTIAN SIEGENTHALER, SAFENWIL