
«Ich habe mir extra frei genommen»: Schweizer Einkaufstouristen strömen in die Deutschen Läden
Augenschein, 7.30 Uhr, Zoll Bad Säckingen-Stein: Ein Ehepaar aus Eiken dürfte wohl zu den ersten Kunden der deutschen Zollstelle gehören. Für mehr als 100 Euro haben die beiden Lebensmittel in einem Bad Säckinger Einkaufsmarkt erstanden. Jetzt sind sie hier, um sich den Ausfuhrschein abstempeln zu lassen. Ihren Namen wollen sie nicht nennen. Aber sie sagen, sie seien sehr froh über die wieder offene Grenze. Sich zuhause beim Grossverteiler einzudecken, sei zwar «auch gegangen», aber die höheren Preise in der Schweiz wollten sie auf Dauer nicht hinnehmen.
Für 130 Euro hat Peter Gyger aus Kienberg (SO) eingekauft – «wie vor der Krise», wie er sagt. «Seit dem Lockdown, also seit Mitte März, bin ich das erste Mal wieder in Deutschland, um einzukaufen», beteuert er.
So manchen Schweizer stört es, dass jede Person einen Einkaufswagen mitnehmen muss. So wie Helmut Hiss aus Zeiningen, der lieber auf dem Parkplatz wartet, bis seine Frau mit dem Einkauf fertig ist. Ein Paar aus dem Kanton Solothurn kommt mit zwei voll beladenen Einkaufswagen zurück zum Auto.
Interview? Nein danke. Foto? Bloss nicht. Anonym bleiben möchte auch eine Frau aus Schupfart. «Ich habe gerade für 200 Euro eingekauft.» Sie hat Zeit, an einem Montagmorgen shoppen zu gehen: «Ich habe mir für heute auch extra frei genommen.»