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«Ich war oft genervt und gereizt» – Simon Sterchis erfolgreiche EHCO-Premiere nach aufregenden Tagen

«Ich war oft genervt und gereizt» – Simon Sterchis erfolgreiche EHCO-Premiere nach aufregenden Tagen

Am Dienstagmorgen wurde der Spielertausch mit Simon Sterchi und Devin Muller bekannt gegeben, schon am Abend spielten sie bei der Direktbegegnung zwischen Olten und La Chaux-de-Fonds gegeneinander. Wie es zum Trade kam, wie der neue EHCO-Stürmer Simon Sterchi die letzten Tage erlebte und wie er seinen ersten Arbeitstag im Kleinholz empfand.

Silvan Hartmann

Simon Sterchi im EHCO-Trikot.

Marc Schumacher / freshfocus

Nach der Partie bei der Verabschiedung bekamen die Emotionen doch noch ihren verdienten Platz: Sowohl Simon Sterchi wie auch Devin Muller verabschiedeten sich von ihren bisherigen Teamkameraden, mit denen sie vor einigen Tagen noch zusammenspielten. Zu guter letzt umarmten sich noch die beiden Hauptdarsteller selbst und witzelten darüber, ob sie doch auch gleich noch ihre Hockeyhandschuhe des bisherigen Klubs austauschen sollten.

Unglaublich schnell ging der Spielertausch mit Simon Sterchi und Devin Muller über die Bühne. So schnell, dass Sterchi etwa noch nicht mit seiner Rückennummer 31 spielen konnte und Muller etwa nach der Partie noch kurzerhand seine EHCO-Spieler­hose in die Oltner Garderobe brachte, um sich danach noch bei weiteren bekannten Gesichtern der EHCO-Familie zu verabschieden.

Simon Sterchi und Dominic Forget.

Marc Schumacher / freshfocus

Sterchi: «Devin tat mir in diesem Moment leid»

Vor drei, vier Wochen suchte Simon Sterchi das Gespräch mit seinem Agenten, gab zu verstehen, dass er unzufrieden sei und fragte nach, ob sich etwas an seiner Situation verändern liesse. Er haderte lange mit seiner aktuellen Situation in La Chaux-de-Fonds, dort, wo er von 2016 bis 2018 doch eigentlich eine wunderbare Zeit erlebte. Wie sehr er es damals genoss, habe er erst im letzten Moment realisiert, als er Ende Saison 2018 die Garderobe des HCC räumte, um den nächsten Schritt zu machen und sich dem SC Langenthal anzuschliessen. «Der Abschied damals ging mir näher, als ich es wahrhaben wollte. Ich weiss deshalb nicht, ob ich in dieser Saison mit völlig falschen Vorstellungen nach La Chaux-de-Fonds zurückkehrte.»

Es sei schwierig, nun einen Hauptgrund zu finden, warum es nicht harmonierte, weil er eigentlich in dieser Saison in La Chaux-de-Fonds doch alles bekam. «Aber ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl. Ich merkte, dass ich oft gereizt und genervt war. Nicht, dass ich psychische Probleme bekäme, das wäre übertrieben, aber sicher, dass mir die ganze Situation auf das Gemüt schlägt», erzählt Sterchi.

In den Neuenburger Medien war in den vergangenen Tagen zu lesen, dass Simon Sterchi das Heu mit Headcoach Thierry Paterlini nicht mehr auf derselben Bühne gehabt habe. Sterchi darauf angesprochen sagt dazu: «Ja, wir hatten Meinungsverschiedenheiten. Wir haben diese aber, wie es sich gehört, immer ausdiskutieren können. Ich denke nicht, dass wir im Schlechten auseinander sind.»

In der Nationalmannschaftspause folgte ein weiteres Standortgespräch mit seinem Agenten, obwohl Simon Sterchi nicht unbedingt schlagartig wechseln wollte. Dennoch musste er konstatieren, dass seine Situation über die Wochen hinweg unverändert blieb, weshalb es dann doch plötzlich schnell ging und der Wechsel zum EHC Olten unter Dach und Fach war. Simon Sterchi wusste bis am Montagabend, 18 Uhr, nicht, dass in seinem Transfer auch noch der Oltner Devin Muller involviert ist. «Als ich es erfahren habe, dass es zu einem Spielertausch kommt, tat er mir in diesem Moment leid, weil ich auch nicht wusste, wie die Situation für ihn war. Schliesslich kennen wir uns und haben auch schon zusammen gespielt.» Nun sei es aber so und er sei zufrieden, in Olten zu sein, so Sterchi: «Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich nehme nach dem ersten Tag das Team sowohl auf wie auch neben dem Eis als coole Truppe wahr.»

Einstand nach Mass mit einem Tor

Neo-Oltner Sterchi trug sogleich am Abend seinen Teil zum 4:2-Heimsieg gegen La Chaux-de-Fonds. Gerade mal 6 Minuten und 41 Sekunden dauerte es, da hatte Simon Sterchi im Dress seines neuen Arbeitgebers EHC Olten erstmals getroffen. Das Spiel absolvierte Rechtsschütze Sterchi etwas überraschend als Flügel der ersten Linie neben Knelsen und Nunn, weil Horansky entgegen der Erwartungen doch noch nicht einsatzbereit war. Sterchi: «Natürlich ist ein Spiel gegen die alten Teamkollegen etwas Spezielles. Noch spezieller ist es, wenn es am selben Tag des Transfers passiert. Es hatte sich im Vorfeld schon so angefühlt, dass ich es in dieser Art und Weise nicht unbedingt gebraucht hätte. Aber nun ist es so gekommen und wir haben es hinter uns gebracht», sagt er und schmunzelt. Er habe sich sagen müssen, dass es unter dem Strich dann eben doch ein Spiel wie jedes andere auch sei. «Ich ging mit einem guten Gefühl in die Partie, auch im Wissen, dass ich keine Angst haben muss, dass mich vom alten Team irgendwer noch würde verletzen wollen.» Und mit einem Tor und vier Abschlüssen darf Simon Sterchi letztlich zufrieden sein mit seinem emotionalen Debüt. Sterchi: «Darauf lässt sich aufbauen.»

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