Im Bärenkeller in Aarburg ist der Sound nach 13 Jahren und 450 Konzerten verstummt

Dort, wo vorletzten Freitag in Aarburg noch die letzte Band gross aufspielte, ist es nun staubig. Auf den Tischchen stehen Bierdosen, daneben liegt ein Akkuschrauber. Die Konzertbühne und die Bar sind schon abgebaut. Rolf Nyffeler räumt mit einigen Freunden den Bärenkeller. Nach 13 Jahren und 450 Konzerten ist Schluss. Der «Bären»-Besitzer Wolfgang Mock hat Eigenbedarf angemeldet und dem Konzertveranstalter gekündigt.

Nyffeler sieht «neue Chance»

«Obwohl wir auf Wunsch des ‹Bären› einen Verein gegründet hatten, ging es offenbar nicht mehr», sagt Nyffeler. Es sei eine schwierige Kommunikation gewesen. Nyffeler hat mit Hilfe von Freunden den Keller in all den Jahren selbst zum Konzertlokal ausgebaut. «Zu Beginn war es ein Loch.» Nach drei Jahren habe er einen Boden reingemacht. «Ich bin selber Musiker und wollte Bands ein gutes Gefühl geben, eine gute Atmosphäre schaffen.» Viele der Bands seien auch immer wieder zurückgekommen. «Der Keller war als Location für kleine Bands grossartig.» Die Musiker wurden nicht reich, hatten aber einen guten Abend. Derzeit müsse er vielen Bands leider absagen.

Gestern Samstag hat Nyffeler den Keller abgegeben. «Nicht mit Pauken und Trompeten, eher mit Hammer und Sichel.» Doch er ist über die erste Enttäuschung hinweg. Mit der Gemeinde Aarburg ist er nun auf der Suche nach einer Alternative. Dies bestätigt auch Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär, der es sehr schade findet, dass der Bärenkeller dichtmacht. «Er war über Jahre eine kulturelle Institution in Aarburg und hat über das Städtli hinaus Bands und Besucher angelockt.» Schär sagt, er habe noch versucht, zwischen «Bären»-Besitzer Wolfgang Mock und Rolf Nyffeler zu vermitteln. Dazu wurde auch als neuer Ansprechpartner für den «Bären» ein Verein gegründet. «Leider kam trotzdem ein negativer Bescheid, was bedauerlich ist.» Nun brauche es eine neue Lösung. Der Verein hat die Gemeinde schon angefragt, ob er im Eingangsbereich der Squash-Halle ein Konzertlokal einrichten könnte. «Auch das alte Feuerwehrlokal und neu der Burghof sind Optionen, die wir momentan prüfen», sagt Schär. Er ist zuversichtlich, dass man für Nyffeler eine neue Lösung findet: «Wir stehen dem Ansinnen, die Tradition des Bärenkellers an einem dieser Orte fortzuführen, wohlwollend gegenüber.» Es wäre eine Art Zwischennutzung, die auch der Gemeinde entgegenkommt, denn so könnte man eines der gekauften Gebäude schnell wiederbeleben.

Nyffelers Freunde schienen beim Heraustragen von Werkzeugen und Schutt etwas Wehmut zu verspüren. Er selbst ist aber schon wieder zuversichtlich: «Wenn etwas zu Ende geht, eröffnet das auch neuen Chancen.»