Im Bann des Basses – was für den Tanzanlass «Sonic» alles berücksichtigt werden muss

«Nz, nz, nz» wird der Bass in der Nacht auf Sonntag brettern. Unter 10‘000 tobenden Füssen erzittern die alten Hallen des Industriegeländes Bännli Wolfwil, wenn als «grösstes Tanzfestival der Schweiz» die 27. Ausgabe der «Sonic» (zu Deutsch: Schall) Technofans aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland in die 2100-Seelengemeinde lockt. Zum dritten Mal ist diese Schauplatz des von der Aarburger Hannibal Events GmbH organisierten Grossanlasses, der früher in Basel, Bern und auf dem legendären Gugelmann-Areal Roggwil stattfand. An vorderster Front: Koni Begert, Geschäftsführer von «Hannibal» und «Raver» der alten Schule. Für ihn und Geschäftspartner Rolf Arnet handle es sich um «ein besonderes Herzensprojekt», erklärt Koni Begert.

Sicher: Der Weg zum Grossanlass war nicht ohne Hürden. Nebst der Gemeinde musste auch der Kanton Solothurn seine Zustimmung geben. Diverse Auflagen gilt es einzuhalten, etwa betreffend Brand- oder Lärmschutz, oder Verkehr. Für die Bevölkerung wurde eigens eine «Lärm-Hotline» eingerichtet. Begert sagt: «Wir sind bestrebt, immer alles perfekt umzusetzen.» Letztes Jahr funktionierte dies besonders gut: Es kam zu keiner einzigen Lärmklage. Und dies, obwohl Sequenzer, Hi-Hats und Bass-Drum bis morgens um 6 Uhr erklingen, wenn ab Bahnhof Murgenthal wieder die ersten Züge verkehren.

Für alle ü30er Gratis-Eintritt

Das Zielpublikum der «Sonic» ist zwischen 16 und 35 Jahre alt – für alle, die älter als 30 sind, ist der Eintritt gratis. «Das wird rege genutzt», sagt Begert, «und ergibt eine tolle Durchmischung von Jung und Alt, die friedlich gemeinsam feiern.» Gänzlich drogenfrei sind Technopartys zwar selten, allerdings treffen die Organisatoren auch hier Vorkehrungen, so Begert: «Wir durchsuchen die Leute am Eingang sehr gründlich und markieren mit Security-Patrouillen Präsenz auf den Dancefloors. Ein professioneller Sanitätsdienst inklusive einer Notärztin ist ebenfalls da.»

Einer weiteren schweisstreibenden Durchführung steht damit nichts mehr im Wege. Die 27. «Sonic» steht unter dem Motto «Neon», wozu unter anderem Airbrushkünstler die Tanzwütigen mit Leuchtfarben verzieren werden. Die Anzahl Dancefloors wurde von drei auf vier erhöht – neu ist der Progressive/Goa-Floor, ein Technomusikstil, der Koni Begert auch persönlich sehr gefällt und es «seit Jahren verdient hat, eine eigene Bühne zu haben».

Für die ü30iger besonders interessant ist der «Remember-Floor», auf dem in den 90ern bekannt gewordene DJ-Grössen aufreten, wie Alex «U96» Christensen und DJ Tatana. In den 17 Jahren, seit «Hannibal Events» die «Sonic» durchführt, blieb der Erfolg ungebrochen. In Wolfwil sind die Besucherzahlen stets gestiegen, und Koni Begert sagt: «Dieses Jahr ist ein richtiger Boom enstanden.»

Öffentliche Lärm-Hotline eingerichtet

Die «Sonic»-Veranstalter raten zur Anreise per ÖV über den Bahnhof Murgenthal, ab dem Shuttle-Busse verkehren. Von dort führt der Weg gemäss Mitteilung der Gemeinde Murgenthal über die Aarebrücke, deren Zufahrt auf Solothurner Seite in der Zeit von 20.30 bis 7 Uhr gesperrt bleibt. Der Anlass sei bewilligt, die letztjährige Party habe zu keinen Beanstandungen geführt. Der Veranstalter verspreche, allfällige Verschmutzungen auf Parkplätzen und auf dem Transferweg zu beseitigen. Er hat unter 079 344 06 81 eine öffentliche Lärm-Hotline eingerichtet.