
Im Paraplegikerzentrum in Nottwil stehen ab heute 220 Notbetten bereit
Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler). Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler). Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler). Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler). Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler). Die rund 220 Betten stehen bereit anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Das sogenannte Medical Center Luzern (MCL) hat 220 Betten und würde erst zum Einsatz kommen, wenn die Spitäler mit der Betreuung von Corona-Patienten an ihre Kapazitätsgrenzen stiessen. Konkret: Wenn das Luzerner Kantonsspital (Luks), die Hirslanden Klinik St. Anna, das SPZ und das Kurhaus Sonnmatt ausgelastet sind. Das Notspital könnte bei Bedarf um 300 weitere Plätze auf dem SPZ-Areal erweitert werden, hiess es weiter. Das Paraplegiker-Zentrum stellt dafür Platz zur Verfügung.
Die Zivilschutzorganisationen ZSO Region Sursee und Emmen haben das Center in Rekordtempo aufgebaut und eingerichtet. «60 bis 80 Zivilschutzleistende pro Tag waren dafür im Einsatz», sagte Daniel Enzler, Leiter der Abteilung Zivilschutz beim Kanton.
Wer ins Center eingewiesen wird, muss verschiedene Kontrollen und Schleusen passieren und wird immer begleitet. Das Medical Center selbst ist spartanisch eingerichtet. Es besteht aus Notbetten aus Zivilschutzanlagen und früheren Notspitälern. Die Betten sind nummeriert, damit man die Übersicht nicht verliert. Weil die Betten sehr tief lagen, hat man improvisiert und diese auf Festbänke gestellt, so kann die Pflege den Patienten gut erreichen. Die Halle kann in eine Frauen- und Männerabteilung eingeteilt werden. Jeder Patient hat eine kleine Box am Bett für einige Utensilien. Vorgesehen sei auch ein Aufenthalts- und ein Verpflegungsraum. Es würden Zeitungen zur Verfügung stehen und eventuell ein TV-Raum eingerichtet.
Auftrag des Regierungsrats für eine Notsituation
Der kantonale Führungsstab hatte am 19. März vom Regierungsrat den Auftrag erhalten, ein Notspital für die Entlastung der Spitäler einzurichten. Zur Begründung sagte Vinzenz Graf, Stabschef des Führungsstabs: «Der Kanton will auch im schlimmsten Fall jedem Patienten ein Bett, Verpflegung und adäquate Pflege anbieten. «Das ist eine Notlösung für ganz prekäre Krisenzeiten», betonte auch der designierte Geschäftsleiter des Centers und Arzt Dominik Utiger. Im MCL würden nur Corona-Patienten mit guten Heilungschancen betreut. «Oder Patienten auf dem Weg der Genesung, die noch nicht heimkönnen.» Ein Spital müsste sie nach Nottwil überweisen.
Sollte es Patienten schlechter gehen, ist jedoch vorgesorgt: Es gibt 20 Intensiv- und 30 Beatmungsplätze im leer geräumten Akutbereich des SPZ. «Wenn ein Patient Beatmung braucht, muss es sehr schnell gehen, in der Regel 30 Sekunden», sagt Utiger.
Sanitätssoldaten und Zivilschützer betreiben das Medical Center unabhängig vom SPZ-Betrieb. Die medizinische Betreuung würden Pflegefachpersonen übernehmen: Zumeist sind es Angehörige anderer medizinischer Berufe wie Physiotherapeuten, die dafür extra geschult würden. Die Spezialärzte des SPZ stehen ebenfalls bereit mit Rat und Tat.
Doch momentan braucht es das Center nicht. «Der Kanton Luzern ist momentan erst in Phase A und die Situation in den Spitälern ist grün», sagte Vinzenz Graf. Wenn, würde das Center aber für die ganze Zentralschweiz zur Verfügung stehen.
In der Zentralschweiz ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen am Wochenende nach Angaben der sechs Kantone auf 1040 geklettert, vermeldete die SDA. Fast die Hälfte davon sind Luzernerinnen und Luzerner, nämlich 497. Luzern verzeichnete auch 9 der 20 Todesfälle in der Zentralschweiz.