
«In der Mitte bin ich am richtigen Ort»
Thomas Ramseyer ist in Zofingen kein Unbekannter mehr. Vor gut 17 Jahren zog der Stadtzürcher von Aarau nach Zofingen. Vor acht Jahren wollte er als Stadtrat kandidieren, war aber zu spät mit der Anmeldung, wie er auf der Stadtkanzlei ernüchtert feststellen musste. Also versuchte er es nochmals vier Jahre später. Damals trat der heute 58-Jährige als Parteiloser an. Die Wahl in den Stadtrat gelang ihm nicht.
Heute gehört Thomas Ramseyer der Partei Die Mitte an. Nach den Stadtratswahlen vor vier Jahren wurde er von der Partei kontaktiert. «Ich ging an eine Versammlung. Es war lässig und schön», erinnert er sich beim Gespräch im ZT-Medienhaus. «Altersmässig ist die Partei sehr gut durchmischt. Zudem sind sämtliche Bevölkerungsschichten – vom Arbeiter bis zum Akademiker – vertreten. Ebenso verschiedene Religionen. Das gefällt mir.» Entsprechend divers würden die verschiedenen Themen diskutiert. «Wir haben eine gute Diskussionsbasis», findet Ramseyer.
In der Folge kandidierte Thomas Ramseyer auf der Liste der CVP Aargau für den Nationalrat und für die CVP Bezirk Zofingen für den Grossen Rat. In keinem Parlament gelang ihm bisher der Einzug. Er weiss auch, warum: «Ich habe viel zu spät mit Politik angefangen. Es braucht viel Arbeit, bis die Leute einen kennen.» Dafür interessiert habe er sich schon, seit er wählen und abstimmen darf. Irgendwann sagte er sich: «So, jetzt will ich die politischen Entscheide nicht mehr nur kommentieren, sondern aktiv dazu beitragen.» Nun also stellt er sich als Zofinger Einwohnerrat zur Wahl.
Umweltschutz und Sozialpolitik sind ihm wichtige Anliegen
Es ist schwierig, Thomas Ramseyer politisch einzuordnen. In Zürich noch war er in der FDP. Die Extreme liegen ihm fern. So befürwortet er aktuelle die Ehe für alle, kann aber der 99%-Initiative der Juso nichts abgewinnen. «Es braucht keine zusätzlichen Steuern», stellt Ramseyer klar. Er kann linken, aber auch rechten Themen etwas abgewinnen. «Darum bin ich in der Mitte am richtigen Ort», sagt er. So sind ihm Umweltschutz und Sozialpolitik wichtig. Dafür will er sich auch im Zofinger Einwohnerrat einsetzen. «Solaranlagen müssen weiter gefördert werden in der Stadt», findet er. Und die Spielplätze für Kinder müssten erhalten und sogar ausgebaut werden. «Die Kinder sind unsere Zukunft, ihnen gilt es Sorge zu tragen», hält er fest. Selbst hat Thomas Ramseyer, der verheiratet ist, keine Kinder. «In der Politik ist das ein Nachteil», findet er. «Und einen Hund habe ich auch nicht.» Mit Kindern und Hunden käme man rascher mit anderen Leuten ins Gespräch und könne so sein Beziehungsnetz aufbauen.
Weitere Anliegen sind Thomas Ramseyer die Digitalisierung und der Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt. Ebenso spricht er sich gegen flächendeckend Tempo 30 auf dem Stadtgebiet aus. Zur 20er Zone in der Altstadt meint er: «Man würde die Altstadt besser gleich autofrei machen. Tempo 20 zu fahren ist für Autofahrer einfach mühsam.»
Der Gastronom – er ist dipl. Restaurateur sowie Hotelier HF und Koch – hat einen strengen Arbeitsalltag. Häufig arbeitet er am Mittag und am Abend, von Montag bis Sonntag. Auch das sei ein Nachteil im Wahlkampf, meint er. Das macht er aber wett, indem er gerne neue Leute kennenlernt und auf sie zugehen kann. «Obwohl ich den Strassenwahlkampf auch zuerst lernen musste», wie er gesteht.
Nicht nur im Beruf setzt sich Thomas Ramseyer gerne mit Essen auseinander, sondern auch privat. Er koche gerne für sich und seine Frau, verrät er. Und auf seiner Website schreibt er, dass er es mag, mit Gewürzen zu experimentieren und Gerichte nachzukochen. Die Inspiration dazu erhält er auf Kurztrips im In- und Ausland, die er mit seiner Frau per Zug und Auto gerne unternimmt.
Kulinarisch kommt Thomas Ramseyer in Zofingen ebenfalls auf seine Kosten. Er schätzt es, dass «es hier alles gibt, was man braucht». Vom Grossverteiler bis zur Bäckerei, Metzgerei und Chäsi. In Zofingen gefällts ihm, obwohl er die Stadt – damals, als er unbedingt aus Aarau wegwollte – vor allem wegen der guten Steuersituation ausgesucht hatte, wie er mit einem Schmunzeln verrät.
Diese Frauen und Männer kandidieren auf der Die Mitte-Liste
Irma Jordi, Institutionsleiterin, 1967, bisher; Stéphanie Hagmann, Rechtsanwältin, 1990, bisher; Franz Affentranger, Projektleiter, 1958, neu; Michèle Graf, Leitung Pflege & Betreuung, dipl. Pflegefachfrau, 1986, neu; Patrick Egloff, Eidg. dipl. Führungsfachmann, 1983, neu; Denise Halász-Maag, Gärtnerin, 1985, neu; Christian Liechti, Unternehmer, Mentor und Zukunftsgestalter, 1971, neu; Nadine Nauer, BSc Gesundheitswissenschaften & Technologie ETH, 1996, neu; Thomas Oswald, Bereichsleiter Finanz- und Rechnungswesen, 1969, neu; Sari Wettstein, Zentrumsleiterin, Gerontologin MAS, 1966, neu; Thomas Ramseyer, Dipl. Restaurateur, Hotelier HF, 1963, neu; Zeno Schifferle, Geschäftsleiter, Techniker HF Hochbau, 1970, neu; Shin Szedlák, Unternehmensberater, 1991, neu.