In einer «Nacht- und Nebelaktion» wurde die Suhrebrücke um zwei Meter verbreitert

Bild: Ueli Wild / AZ
Bild: Ueli Wild / AZ

Für ein paar Minuten fristete der Betonbogen ein Dasein als Hängebrücke, Nicht im Sinne des üblichen Sprachgebrauchs, sondern weil er, an dicken Stahlseilen hängend, von einem Mobilkran an seinen Bestimmungsort gehievt wurde.

Die Suhrebrücke an der Tramstrasse ist in der Nacht auf Freitag zwei Meter ausladender geworden – damit nach der im Gang befindlichen Kantonsstrassensanierung auch ein Trottoir noch Platz hat. Bei der dritten Verbreiterung der ursprünglich aus dem Jahr 1770 stammenden Brücke wurde dieser auf der Nordseite ein zwei Meter breites und 34 Tonnen schweres Betonelement angefügt.

Fahrplanmässiger Ablauf
Das Setzen des Elements verlief ohne Probleme und vollkommen fahrplanmässig. Dies unter den Augen von Alex Joss, Projektleiter Sanierung Kantonsstrassen Suhr, und Roberto Scappaticci, stellvertretender Sektionsleiter Brücken und Tunnel im Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU).

Kaum hatte der letzte Bus kurz nach Mitternacht die Brückenbaustelle in Richtung Aarau passiert, nahte von Westen her der Tieflader mit dem neuen Brückenbogen. Um seine Last in die richtige Position bringen zu können, musste der Laster aber noch wenden. Erst als er ein paar Minuten später von der Seite «Bären» her wieder auftauchte, wurde die Tramstrasse definitiv für den Verkehr gesperrt, weil der Tieflader nun vor dem Café Leiser auf der Strasse stand.

Kniffliges Einpassen
Wenige Minuten später schwebte der Bogen, an zwei Haken eines riesigen Mobilkrans hängend durch die Nacht und senkte sich langsam gegen die Suhre hinunter. Das Einpassen in die Widerlager brauchte mehrere Anläufe – und für die Feinarbeit auch ein wenig Manpower. «Drücken», lautete die Devise. Um 00.43 Uhr waren das Element und die Widerlager an beiden Ufern der Suhre bündig und der Kranführer konnte den sich bisher leicht gegen Norden neigenden Betonbogen auch auf der südlichen Rückseite ganz auf die Widerlager absinken lassen, sodass kein Zwischenraum mehr zwischen der bisherigen Brücke und dem neuen Betonelement mehr blieb. Nichts bewegte sich mehr – und es wird sich auch nichts mehr bewegen. Was nun noch anstand, war die Verbindung der alten und neuen Brückenteile miteinander zu einem Ganzen mit Beton.

Um 00.45 verliess der Tieflader die Baustelle und die Tramstrasse konnte für den Verkehr wieder freigegeben werden. Die Sperrung hatte effektiv rund eine halbe Stunde gedauert. Veranschlagt gewesen war eine Stunde – von Mitternacht bis 1 Uhr früh.

Bild: Ueli Wild / AZ
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