In Reiden ist ein weiterer Kreisel geplant

Der öffentlich aufgelegte Strassenplan. Das Grundstück Nummer 111 oben links gehört der Garage Thüring + Stalder in Reiden. Bild: zvg
Der öffentlich aufgelegte Strassenplan. Das Grundstück Nummer 111 oben links gehört der Garage Thüring + Stalder in Reiden. Bild: zvg

An der Kreuzung der Kantonsstrasse (Pfaffnauerstrasse) mit der Industrie- und der Friedmattstrasse in Reiden soll unter Federführung des Kantons ein Kreisel für 1,7 Millionen Franken realisiert werden. Dies geht aus einer Publikation im Kantonsblatt sowie einer Online-Planauflage des kantonalen Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements und des Bauamts Reiden hervor. Sie dauert noch bis 9. Juni.

Der Kreisel würde vor allem dem erwarteten Mehrverkehr in und aus dem zusammenhängenden Industriegebiet von Reiden und Wikon dienen. Das Gebiet ist laut kantonalem Richtplan ein wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt (ESP). Ein Grund für den erwarteten Mehrverkehr ist der geplante Neubau eines Logistikzentrums der Transportfirma Planzer AG an der Industriestrasse in Wikon. 2016 wurde ein Gestaltungsplan aufgelegt. Dieser ist aber nie genehmigt worden, weil er durch Einsprachen blockiert ist, ebenso wie das Bauverfahren. Gegen Gestaltungsplan und Bauprojekt gab es viele Einsprachen aus Wikon und Reiden, zwei davon stammten von der Gemeinde Reiden. Das Verfahren laufe immer noch, sagt Jan Pfenninger von der Firma Planzer auf Anfrage.

Zurück zur Ausschreibung: Laut dem Projektleiter André Rösch von der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) geht es bei der Planauflage vorerst nur um die Baulinien und die Sicherstellung der Landflächen. «Das ist jedoch noch kein Bauprojekt für den Kreisel», stellt Rösch klar. Dieses würde zu einem späteren Zeitpunkt mittels separatem Verfahren aufgelegt. Der Zeithorizont für den Bau hänge vom nächsten Strassenbauprogramm ab, über welches der Kantonsrat befinden werde, sagt Rösch. Eine schnellere Realisierung könnte nur erfolgen, falls ein Dritter für die Finanzierung aufkommt.

Das Projekt ist Bestandteil des Kantonalen Strassenbauprogramms 2019–2022 und als «Bauvorhaben Dritter» im Topf C. Ein Bauvorhaben Dritter heisst, dass die Kosten für das Vorhaben von Dritten übernommen werden. Die Planungskosten für das Projekt trägt die Firma Planzer.

Risiko von Unfällen bei noch mehr Verkehr

Die Planer des Projektes haben ein Verkehrsgutachten erstellt. Laut dem aufgelegten technischen Bericht ist die Leistungsfähigkeit der Kantonsstrasse erfüllt; diese ist auch Autobahnzubringer zur A2. Hingegen sei die Leistungsfähigkeit der Zufahrten der Gemeindestrassen (Industriestrasse und Friedmattstrasse) in die Kantonsstrasse bei der Kreuzung nicht gegeben. «Mehrverkehr reduziert die Leistungsfähigkeit der Zufahrten in die Kantonsstrasse zusätzlich und erhöht die Wartezeit und das Risiko von Unfällen beim Einmünden in die Kantonsstrasse», heisst es weiter. Ein Kreisel würde dieses Problem lösen. Es wäre nach dem Sonnenkreisel und dem Kreisel in Mehlsecken bereits der dritte Kreisel an der Kantonsstrasse.

Kreisel oder Lichtsignalanlage?

In den aufgeschalteten Unterlagen werden auch Vor- und Nachteile eines Kreisels oder einer Lichtsignalanlage einander gegenüber gestellt. Ampeln wären eine Premiere in Reiden. Der Kreisel schneidet bei der Evaluation eindeutig besser ab. Die Investitionskosten belaufen sich laut Bericht auf rund 1,74 Mio. Franken (Preisbasis Februar 2020), bei einer Genauigkeit von +/- 20 Prozent.