Kanton plant Überführung bei Pfister: Eines der grössten Autofahrer-Ärgernisse soll eliminiert werden

Diese Ausschreibung kommt für Aussenstehende relativ überraschend. Wenn es um die mittelfristige Entschärfung des Suhrer Verkehrsproblems ging, war bisher vor allem vom Bau der Ostumfahrung (Bernstrasse Ost bis A1-Brücke nach Gränichen) die Rede – seit einigen Monaten in Kombination mit der Südumfahrung (entlang der Firma Emmi Richtung Oberentfelden).

«Das neue Eingangstor zu Suhr»
Jetzt hat der Kanton im Amtsblatt einen einstufigen Projektwettbewerb «Objekt B-178, Überführung Bernstrasse Ost» ausgeschrieben. «Das Überwerfungsbauwerk – das neue Eingangstor zu Suhr – soll den Verkehrsknoten Kantonsstrasse/SBB Trassee entflechten», heisst es in der Ausschreibung. Die Planer sollen bis im Dezember 2018 Vorprojekte einreichen. «Die Bestvariante soll konstruktiv überzeugen und sich gestalterisch optimal ins Umfeld integrieren», steht in der Ausschreibung. Wegen der langen Rampen wird die Planung der Überführung keine einfache Sache.

Die Verhältnisse sind ohnehin sehr anspruchsvoll. Denn der Verkehr rollt bereits zweitstöckig. Die WSB unterquert die Strasse und die Bahnlinie. Letztere wird neben dem Personenverkehr (Lenzburg–Zofingen) sehr stark vom Güterverkehr (Migros-Betriebe) beansprucht – zum Teil wird auch über den Bahnübergang rangiert. Das kann dazu führen, dass die Schranken bis gegen zehn Minuten geschlossen bleiben.

Barriere wäre noch öfter zu
Die Belastung durch die Bahn wird noch zunehmen. Letztendlich ist das Problem ähnlich gelagert wie beim WSB/SBB-Übergang in Oberentfelden (AZ vom Dienstag). Im Rahmen des Bahnausbauschritts 2030/35» steht eine «partielle Doppelspur» zwischen Lenzburg und Zofingen zur Diskussion. Vor allem für den Güterverkehr.

Das kantonale Baudepartement schreibt auf der Internetseite «VERAS – Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr»: «Eine Überführung über die SBB-Gleise ist wegen der zusätzlichen Fahrplanverdichtung im Ausbauschritt ‹STEP 2030/2035› der SBB und der damit verbundenen deutlich höheren Zugfrequenz notwendig. Die Barriere wäre andernfalls noch häufiger geschlossen und die Leistungsfähigkeit des Strassennetzes nähme drastisch ab.»

Gegen Rückstau auf Umfahrung
Der Bau der Ostumfahrung könnte gemäss aktuellem Rahmenterminplan 2024 beginnen. Wer bisher geglaubt hatte, die Pfister-Barriere werde nach Inbetriebnahme der Umfahrung als Dorfeinfahrtshindernis dienen, hat zwar recht, er muss aber mitberücksichtigen, dass sich vor der Barriere Staus zurück bis hin auf die Umfahrung bilden und diese blockieren könnten.