
Kaufkraft: Schweiz bleibt top – Innerrhoden steigt auf, Aargau und Genf sind die grossen Verlierer
40’739 Euro: So viel Geld steht Schweizern im laufenden Jahr für Konsum, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung. Die Kaufkraft von Herr und Frau Schweizer ist damit gegenüber der letzten Studie 2019 um 700 Euro gestiegen. Einmal mehr ist die hiesige Kaufkraft zudem deutlich grösser als jene von Einwohnern der benachbarten deutschsprachigen Länder.
Wie das Marktforschungsinstitut GFK am Mittwoch mitteilte, verfügen Österreicher im laufenden Jahr über eine Kaufkraft von 24’232 Euro und Deutsche 23’637 Euro. Die GFK-Studie basiert auf einem Wechselkurs von 1,07 Franken. Dieser liegt derzeit effektiv leicht höher.
Doch nicht in erster Linie Ländervergleiche, sondern Unterschiede innerhalb eines Landes sind die Kernmarke der üblicherweise jährlichen GFK-Kaufkraftstudien. So kann Zug seinen deutlichen Spitzenplatz (60’334 Euro) einmal mehr verteidigen. Und wie in den Vorjahren folgen auf dem Podest die Schwyzerinnen und Schwyzer (55’719 Euro) sowie die Einwohner von Nidwalden (47’997 Euro).
Aufsteiger Lavaux-Oron – Schlusslicht Entlebuch
Neu in die Top-10-Regionen schafft es der Kanton Appenzell Innerrhoden. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 42’096 Euro rangieren die Innerrhoderinnen und Innerrhoder damit neu auf Platz 7 und machen fünf Ränge gut. Grosse Verlierer sind derweil der Kanton Genf (Rang 9/-2) und der Aargau. Die Einwohner des Mittellandkantons verlieren gleich 5 Ränge und fliegen damit aus den Top 10 auf den 14. Platz.
Aargauerinnen und Aargauer kommen im aktuellsten Ranking noch auf eine Kaufkraft von 39’337 Euro. Schlusslicht bleibt der Jura: Den Einwohnern im jüngsten Kanton der Schweiz stehen im laufenden Jahr demnach pro Kopf im Durchschnitt 34’815 Euro zur Verfügung.
Nach Bezirken betrachtet ändert sich in der Schweizer Kaufkraft-Hitparade derweil nur wenig. Laut GFK liegen Höfe (SZ/89’317 Euro), Meilen (ZH/62’360 Euro) und der Kanton Zug (60’334 Euro) weiterhin an der Spitze. Lavaux-Oron (VD) zieht derweil am Bezirk Affoltern (neu Rang 8) und am Kanton Nidwalden (neu Rang 9) vorbei und belegt in diesem Jahr mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 49’218 Euro neu Rang 7.
Wegen Coronapandemie auf Publikation verzichtet
Der kaufkraftschwächste unter den 143 Schweizer Bezirken ist laut GFK im laufenden Jahr der Wahlkreis Entlebuch: Dort stehen den Einwohnerinnen und Einwohnern lediglich 29’850 Euro pro Kopf zur Verfügung.
Wegen der Coronapandemie hat GFK letztes Jahr auf die Publikation seiner regionalen Kaufkraftstudie zur Schweiz verzichtet. Wie eine Sprecherin auf Anfrage von CH Media erklärt, sind die Daten jedoch auch für 2020 erhoben worden.
GFK bezieht in seinen jährlichen Kaufkraftstudien neben dem Nettoeinkommen auch Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosen- und Kindergeld sowie Renten mit ein.