Siehe da. Plötzlich geht es doch wieder: Kaum hatte diese Zeitung darüber berichtet, dass der Streamingdienst Spotify seine Schweizer Playlisten seit dem August nicht aktualisierte, hat man es sich dort scheinbar wieder anders überlegt. Die beiden Playlisten «Swiss Made» und «Schweizer Mundart» haben jetzt eine dringend notwendige Frischzellenkur bekommen. Jetzt scheint endlich auch wieder Schweizer Musik auf, die einigermassen aktuell ist: Dachs, Jeans for Jesus, Eliane, Marius Bear, Mimiks und viele mehr.

Zu wenig Wertschätzung für Schweizer Musik
Beim Streaming-Giganten gilt die Regel:Wer es auf solche Listen schafft, der bekommt viele Streams. Eine Vielzahl der User hören Musik über solche Playlists. «Swiss Made» und «Schweizer Mundart» haben jeweils deutlich über 20000 Abonnenten. Diverse Labels und Branchenverbände aus der Schweiz sind deshalb wiederholt an Spotify gelangt. Man fühlte sich zu wenig wertgeschätzt. Der Streamingdienst hat gegenüber den Kritikern fehlende Ressourcen geltend gemacht. Die Schweizer Spotify-Playlisten werden in deren Büro in Berlin kuratiert. Normalerweise werden solche von Spotify kuratierten Playlisten wöchentlich aktualisiert. Gegenüber den Labels und Verbänden hatte Spotify erst kürzlich noch versichert, dass sich «die Situation verbessert». Allerdings erst auf das kommende Jahr. Warum jetzt plötzlich doch früher Bewegung in die Sache gekommen ist, bleibt unklar: Ein Fragenkatalog an Spotify ist nach wie vor unbeantwortet geblieben. In der Schweiz gibt es gemäss Schätzungen 1,6Millionen Spotify-User. DasUnternehmen dürfte in der Schweiz jährlich über 120 Millionen Franken umsetzen.