
Keine weiteren Lockerungen vor dem 26. Mai: Bundesrat nimmt Fuss vom Gaspedal
Erst letzte Woche hat der Bundesrat etwas überraschend das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben gelockert. Am Mittwoch hat er nun die Strategie für die nächsten Monate konkretisiert. Basis bildet ein Drei-Phasen-Modell, bis alle erwachsenen impfwilligen Personen geimpft sind und die Coronamassnahmen aufgehoben werden können. Wie lange die einzelnen Phasen dauern, hängt von der Impfbereitschaft der Bevölkerung und der Impfkampagnen ab.
Allerdings macht der Bundesrat bereits deutlich: Angesichts der fragilen Situation werden vor dem 26. Mai – in der sogenannten «Schutzphase» – kaum weitere Öffnungsschritte drin liegen. Die Landesregierung wird am 12. Mai eine Auslegeordnung vornehmen und allenfalls ein Öffnungspaket in die Konsultation schicken. Allerdings behält sie es sich auch vor, die Massnahmen wieder zu verschärfen.
Restaurants ab 26. Mai ganz offen?
Nach dem 26. Mai könnte es aber rasch gehen, sofern die Fallzahlen, Spitaleinweisungen und Belegung der Intensivstationen stabil sind. So schlägt der Bundesrat in der «Stabilisierungsphase» die Rückkehr zum Präsenzunterricht an Hochschulen und den Verzicht auf die Home-Office-Pflicht (neu: Empfehlung) vor. Weitere mögliche Lockerungen sind im Sport- und Freizeitbereich, sowie im Detailhandel möglich. Bei sehr günstiger Lage könnten auch die Innenbereiche der Restaurants wieder öffnen.
Zu reden dürfte der Vorschlag des Bundesrates, bei Orten mit hohem Übertragungsrisiko wie Grossveranstaltungen, Bars oder Diskotheken eine Zweiklassengesellschaft zu schaffen. Hat die Durchimpfungsrate rund 40 bis 50 Prozent erreicht, will die Landesregierung einen selektiver Zugang für Geimpfte, Getestete und Genesene einführen. Wie viele Menschen in welcher Phase an Veranstaltungen teilnehmen können, wird in der Mitteilung nicht erwähnt.
Sind schliesslich alle geimpft, die das möchten, beginnt die «Normalisierungsphase». Der Bundesrat ist der Ansicht, dass dann keine starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen mehr zu rechtfertigen sind. An dieser Strategie möchte er festhalten, selbst wenn die Impfbereitschaft der Bevölkerung wider Erwarten tief bleibt.