
Kirchen zu Technik-Silos machen?
Kirchen sind Kulturgüter ersten Ranges. Sie stehen oft seit Jahrhunderten am selben Ort. Sie haben dementsprechend das Leben unzähliger einzelner Menschen und ihrer Gesellschaft geprägt. Sie sind damit höchst würdevolle Bauten und Orte. Nun werden diese Gotteshäuser zu Technik-Silos herabgestuft – um des Mammons Willen. Oder aus Geldnot, wie es vonseiten der zuständigen Gremien heisst. Dafür kann man die liebevolle Gabe des vollen und jederzeitigen Empfangs für den Mobilfunk und all dessen «Segnungen» anbieten. Kommt mir vor wie der frühere Ablass-Handel.
Offensichtlich kennt man auch aufseiten der Führungsgremien keinerlei Respekt mehr gegenüber diesen Orten. Die Tiefe, die sie ausstrahlen, erreicht sie nicht oder nicht mehr. Das ist doch sehr bedenklich. Dazu, und vor allem: Viele Mitglieder einer Kirchgemeinde fühlen sich in ihrem Empfinden tief verletzt. Man realisiert das nicht mehr. Sonst würde man solche Vorschläge nicht unterbreiten.
Vorhaben dieser Art sind deshalb klar und eindeutig zurückzuweisen und abzulehnen. Andere haben das in vorbildlicher Weise bereits getan. Der digitale Tsunami weht eh schon stark, und um Finanznöte zu beseitigen gibt es auch andere Wege – vielleicht halt etwas weniger bequeme.
Bernhard Mühlematter, Riken