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Klapprampen und Karte sei dank: Es rollt sich barrierefreier durch die Stadt Solothurn

Klapprampen und Karte sei dank: Es rollt sich barrierefreier durch die Stadt Solothurn

Das Projekt «SO klappt’s» in der Stadt Solothurn ist gestartet. Mit mobilen Klapprampen und eine Übersicht, welche Läden in Solothurn für Rollstuhlfahrer zugänglich sind.

Fabio Vonarburg

Achim Bader, Präsident Verein Selbstvertretung Kanton Solothurn, testet die Klapprampe.

Bild: Hanspeter Bärtschi

Es ist nur eine kleine Schwelle. Doch ein grosses Hindernis für einen Menschen, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Seit gestern Dienstag lässt sich die Schwelle vor der Holzofen-Bäckerei Müller an der Pfistergasse mit einem Rollstuhl einfacher überwinden. Möglich macht das die Klapprampe, die nun zur Verfügung steht und den barrierefreien Zugang ermöglicht.

Die Auslieferung der mobilen Klapprampe signalisiert den Start des Projektes «SO klappt’s». Das Ziel: Möglichst viele Lokalitäten in der Stadt Solothurn sollen barrierefrei zugänglich sein. Und: Jene, die es sind, sollen sichtbar sein. Dazu haben die Initianten zwei Massnahmen ergriffen: Auf der einen Seite gibt es nun einen Flyer, auf dessen Karte man sieht, welche Geschäfte problemlos mit dem Rollstuhl besucht werden können.

gen sind die Lokalitäten, die zwar nicht von Natur aus barrierefrei sind, nun aber über eine Klapprampe verfügen, die den Zugang zum Geschäft ermöglicht. Diese mobilen Klapprampen sind die zweite Massnahme der Initianten. Lokale, die sich für eine Klapprampe interessieren, können eine solche über die Stadt- und Gewerbevereinigung Solothurn kaufen (siehe Box). Bislang haben vier Läden davon Gebrauch gemacht.

Das Projekt «SO klappt’s» wurde initiiert von Stadt- und Gewerbevereinigung Solothurn, Stadt Solothurn, Region Solothurn Tourismus, Verein Selbstvertretung Kanton Solothurn sowie Kantonale Fachkommission Menschen mit Behinderung. Wer für sein Geschäft in Solothurn ebenfalls eine Klapprampe möchte, kann eine solche über die Stadt- und Gewerbevereinigung bestellen. Für Mitglieder kostet die kürzere mobile Klapprampe (1.20 Meter) 300 Franken, die längere (1.50 Meter) 350 Franken. Nichtmitglieder zahlen 100 Franken mehr. Auch für einen Eintrag als «barrierefrei zugänglich» ist die Stadt- und Gewerbevereinigung zuständig. (fvo)

Nebst der Bäckerei Müller sind dies der Kerzenjeger, der Spielhimmel sowie die Stadt-Optik O. Mühlethaler GmbH. 16 weitere Klapprampen werden beim Werkhof zwischengelagert und stehen somit für Interessenten bereit. Wenn ein Laden über eine mobile Klapprampe verfügt, dann macht künftig ein Symbol neben dem Eingang darauf aufmerksam. Darauf ist eine Telefonnummer angegeben, unter der man nach der Klapprampe verlangen kann. Das gilt nicht nur für Rollstuhlfahrer. Das Angebot ist etwa auch für Kinderwagen und Personen mit Rollatoren gedacht.

Hinter dem Projekt «SO klappt’s» stecke der Gedanke, dass die wunderschöne Altstadt von Solothurn für alle Menschen, auch für solche mit einer Einschränkung, zugänglich sein soll, sagt Jürgen Hofer, Direktor Solothurn Tourismus.

Ähnlich argumentiert Achim Bader, Präsident des Vereins Selbstvertretung Kanton Solothurn. Dieser setze sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben ein, erzählt Bader. «Und das gesellschaftliche Leben findet natürlich im öffentlichen Raum statt. Daher ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung auch in die Läden der Stadt Solothurn hineinkommen und Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt kommen und sich gegenseitig austauschen können.»

Die Initianten sprechen von einer Win-win-Situation. Denn mittels Klapprampe würden die Läden neue Kundschaft gewinnen, die vorher nicht das Geschäft betreten konnte. Dies sei nicht der Grund, warum sie die Rampe bestellt habe, sagt Katrin Aebischer von der Bäckerei Müller. Für sie sei es eine Selbstverständlichkeit, dass alle die Bäckerei betreten können sollen. Ihr sei erst mit dem Kontakt mit den Initianten bewusst geworden, welche Hürde die Schwelle vor ihrer Bäckerei sein kann.

Das Projekt «SO klappt’s» ist ein Schritt in Richtung der Vision, die Rollstuhlfahrer Stefan Keller vor Jahren gegenüber dem Direktor von Solothurn Tourismus geäussert hat: Die Stadt Solothurn solle der barrierefreiste Kantonshauptort der Schweiz werden. Der heutige Tag sei ein Meilenstein, sagt Keller. Doch: Der Weg ist immer noch weit.

Die Übersichtskarte des Projekts «SO klappt’s».

Karte: zvg

1 Akustik Schweiz Elsässer Hörberatung AG Schänzlistrasse 62 Bäckerei Müller AG, Pfisterngasse 12 3 C&A Mode AG, Hauptgasse 59 4 Calida Store, Hauptgasse 51 5 Dosenbach, Hauptgasse 14 6 Drogerie Nagel AG, Hauptgasse 9 7 H&M, Hauptgasse 8-10 8 House of Gerry Weber, Hauptgasse 34 9 Kerzenjeger, Hauptgasse 36 10 Kinderladen ELF GmbH, Hauptgasse 18 11 Kochoptik AG, Gurzelngasse 4 12 Lüthy + Stocker AG, Gurzelngasse 17 13 Manor AG, Gurzelngasse 18 14 Marionnaud Switzerland AG, Hauptgasse 56 15 Migros Bank AG, Hauptgasse 49 16 Mode Küng (Herrenmode), Hauptgasse 4 17 Müller Handels AG, Hauptgasse 50 18 Ochsner-Sport, Hauptgasse 14 19 Spielhimmel, Theatergasse 14 20 Stadt-Optik O. Mühlethaler GmbH Hauptgasse 33 21 Vero Moda AG, Hauptgasse 30

Messer Wohnen AG, Tellstrasse 14, 4512 Bellach

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