Klimaaktivisten und was sie konkret tun

Das Geschrei der Klimaaktivisten ist erheblich. Man fühlt sich an Agitprop-Versammlungen der 68er erinnert. Jeder, der jetzt etwas gegen diese Gruppierung sagt, wird nach George Orwell in «1984» bei der Gedankenpolizei denunziert und bestraft. Das ist plus/minus das Ziel des Ruoss’schen Klimalabels. Wer sich im Flughafen Zürich umsieht, ist erstaunt über die grosse Zahl der jungen Leute, die nach wie vor in die Ferien fliegen. Das hat auch eine Umfrage ergeben, wonach die 16- bis 24-Jährigen mit der sogenannten Flugscham wenig am Hut haben, die 26- bis 35-Jährigen eher. Es sei das römische Sprichwort zitiert, wonach Worte belehren und Beispiele mitreissen. Man fragt sich, was die jungen Klimaaktivisten konkret zur Minderung der Klimaerwärmung tun. Vielleicht sollte man da mal nachfragen. Hilfreich wäre wohl auch, sich bei deren Familien und ihrem Umfeld umzusehen. Ruoss will mit dem Klimalabel die Wahlen unparteilich beeinflussen. Das ist – mit Verlaub – , um nochmals Orwell zu zitieren, «Doppeldenk». Orwell charakterisierte das in «1984» so: Eine Tatsche ist genau so wahr wie das Gegenteil. Um nicht dem Vorwurf des Klimaleugners ausgesetzt zu sein, lege ich selbstverständlich meine Umweltverbesserungsbilanz offen: Das Haus ist isoliert, die Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt worden. Auf dem Dach sind Sonnenkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser. Fleisch gibts nur noch jeden zweiten Tag. Wenn immer möglich, nutzen wir den ÖV. Recycling von Glas, PET und Blechbüchsen erfolgt nicht zu 100, aber sicher zu 90 Prozent. Ja, Abfall. Zu diesem Thema sehe man sich mal die Abfallberge an, die unsere Jungen an den Open Airs in St. Gallen, Frauenfeld oder Nyon hinterlassen. Ist das die neue Umweltpolitik?

Klaus Müller, Aarburg