
Klimastreik-Initianten laden Grossräte zu Notstands-Sitzung ein – allerdings anonym
Mehr als 500 Teilnehmer zählte der Klimastreik am Freitagmorgen in Aarau – die mehrheitlich jugendlichen Demonstranten trotzten dem garstigen Wetter und zogen vom Bahnhof zum Aargauerplatz. Dort sind sie ganz nahe beim Grossratsgebäude – und das ist durchaus sinnbildlich für ihre politischen Absichten.
Die kantonale Arbeitsgruppe des Klimastreiks strebt die baldige Ausrufung des Klimanotstands im Aargau an. In vielen Städten, mittlerweile auch in der Schweiz, sei dies bereits erreicht und der Notstand ausgerufen worden, heisst es in einer Einladung der Arbeitsgruppe an die Fraktionschefs aller Parteien im Grossen Rat. Ziel sei es nun, einen Vorstoss vorzubringen, der auch im Aargau zur Anerkennung des Klimanotstandes führt.
Vorstoss soll mehrheitsfähig sein
In der ersten Aprilwoche organisiert die Aargauer Arbeitsgruppe zum Klimastreik deshalb einen Roundtable mit allen interessierten Fraktionen. „Wir laden Sie herzlichst ein, uns Ihren
Delegierten oder Delegierte, vorzugsweise aus der Umweltkommission, mitzuteilen“, heisst es in der Einladung. Nach einer ersten Standortbestimmung solle der Fokus darauf liegen, „einen fraktionsübergreifenden und mehrheitsfähigen Vorstoss auszuarbeiten“, der am 8. Mai im Grossen Rat eingereicht werden soll.
Die Einladung ging auch an SVP-Fraktionschef Jean-Pierre Gallati – unterzeichnet ist sie nicht namentlich, sondern nur mit „Der Klimastreik Aargau“. Gallati hat der Arbeitsgruppe umgehend für die „namenlose Einladung“ gedankt und im Namen seiner Partei abgesagt: „Die SVP macht nicht mit bei der Klima-Hysterie.“