
Knall vor CS-Generalversammlung: Gottschling verzichtet auf Wiederwahl
Andreas Gottschling tritt nicht mehr erneut als Verwaltungsrat der Credit Suisse an. Kurz vor der Generalversammlung vom Freitag teilte die Grossbank in einem kurzen Statement mit, Gottschling habe seine Kandidatur zurückgezogen. Durch den Rückzug von Gottschling werde das Traktandum seiner Wahl «obsolet», schreibt die CS weiter.
Er war Vorsitzender des Risikoausschusses des CS-Verwaltungsrats und deswegen in die Kritik geraten. Mehrere Investorengruppen hatten angekündigt, dass sie Gottschling im Nachgang der Skandale um Greensill und Archegos nicht erneut wählen wollten. Diese Drohkulisse hat nun ganz offensichtlich gewirkt. Alleine die Pleite von Archegos hat die Bank mehrere Milliarden Franken gekostet. Der Deutsche Mathematiker sass seit 2017 im Verwaltungsrat der CS.
Auch andere Verwaltungsräte stehen in der Kritik der Aktionäre: So wolle etwa der norwegische Staatsfonds gegen die Wiederwahl von Severin Schwan stimmen. An der Generalversammlung steht zudem die Nachfolge von Urs Rohner auf der Traktandenliste. Sein Nachfolger wird António Horta-Osório.