
Kranke Besucher sollen dem Feldheim fernbleiben
Vorläufig sind die Türen des regionalen Alters- und Pflegezentrums Feldheim in Reiden noch offen für Angehörige sowie die Lieferanten. Aufgrund der sich zuspitzenden Lage rund um die Corona-Ansteckungen könnte sich das jedoch ändern. «Einzelne Heime haben bereits eingeschränkte Besuchszeiten und Vorgaben», sagt Heimleiter Urs Brunner bei unserem Besuch. Dieser fand am Donnerstag statt; am selben Tag wurden die ersten Luzerner Corona-Fälle bekannt gegeben.
«Beim Eingang und auf der Homepage haben wir einen Anschlag angebracht, dass Leute, die sich krank fühlen, uns bitte nicht besuchen sollen», sagt Urs Brunner. Ansonsten wolle das Feldheim ein offenes Haus bleiben. Sicher ist sicher: Das Heim hat Lebensmittel- und Materialvorräte für zirka drei Wochen.
Gut strukturierte Gelassenheit im Feldheim
Das Feldheim mit seinen rund 150 Bewohnerinnen und Bewohnern und zirka 260 Angestellten inklusive Lernenden wappnet sich vorsorglich gegen eingeschleppte Viren. «Wir versuchen grundsätzlich, eine gut strukturierte Gelassenheit an den Tag zu legen», sagt Nadja Hecht, die stellvertretende Pflegedienstleiterin. Sie ist im Feldheim für Gesundheitsprävention zuständig. «Wir setzen die Hygienemassnahmen konsequent um. Das bedeutet absolut konsequente Händedesinfektion. Das ist die wirksamste und günstigste Methode, um Bakterien und Viren zu bekämpfen.» Ihre Hände obligatorisch desinfizieren müssen vor allem die Mitarbeitenden. Bei den Besucherinnen und Besuchern ist die Massnahme (noch) freiwillig. Manche Eintretende hielten sich beim ZT-Besuch nicht daran.
«Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind eine gefährdete Klientel», gibt Nadja Hecht zu bedenken. Gefährdet seien, wie bei der normalen Grippe, Seniorinnen und Senioren sowie immungeschwächte Personen. Tatsache ist: Die Mitarbeitenden oder die Besucher bringen die Keime oder Viren hinein, und das muss verhindert werden. Im Feldheim steht ganzjährig an jedem Haupteingang ein Händedesinfektionsspender, aktuell mit den neusten Informationen des Bundesamts für Gesundheit. Bestellt sind auch Treteimer, die man einfach mit den Füssen bedienen kann. Als weitere Massnahme würden kranke Mitarbeitende aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Unabhängig vom Corona-Virus geht es auch um die normale Grippe: Die jährliche Welle sei zwar am Abklingen. Wenn Mitarbeitende jedoch einen produktiven Husten (mit Schleim, ohne Fieber) haben, müssen sie einen Mundschutz tragen und diesen alle zwei Stunden wechseln. Sind die Feldheim-Bewohner besorgt? Die Besorgnis hält sich laut Nadja Hecht – Stand Donnerstag – «im Normalbereich». «Wir versuchen unsere Bewohnenden und ihre Angehörigen möglichst ruhig und klar zu informieren.» Fragen kämen momentan eher von den Angehörigen. Sie wollen wissen, wie das Vorgehen im Kampf gegen Viren ist. «Man schaut, dass man sich die Hände möglichst nicht schüttelt», sagt Nadja Hecht. «Aber das ist momentan noch schwierig umzusetzen.» Auch im Feldheim mussten Anlässe abgesagt werden. So fand das Suppenessen «Zäme am Tisch» der reformierten und der katholischen Pfarrei im Feldheim gestern nicht statt.
Im Falle einer Ansteckung richtig reagieren
Sonst versucht man aber, den Alltag im Feldheim normal weiter laufen zu lassen. «Ein konsequentes Verbot von Anlässen wäre der falsche Ansatz», sagt Hecht. Wichtig sei vielmehr, dass die Leute im Falle einer Ansteckung mit dem Corona-Virus richtig reagierten und diese isoliert würden. Und es gebe viele andere Gefahren in einer Gesundheitsinstitution, über die selten berichtet werde. Wie eben die normale Grippe oder andere Krankheiten. «Resistenzen gegen Antibiotika werden immer noch unterschätzt», sagt die stellvertretende Pflegedienstleiterin.
Das Feldheim richtet sich nach den Instruktionen und Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und informiert sich täglich über den neusten Stand. In jeder Pflegestation wird täglich über die Entwicklung informiert.