Kühe verenden qualvoll: Jetzt machen Aargauer Bauern mobil gegen Littering

Mit der Aktion «Stop Littering» kämpft der Bauernverband Aargau (BVA) schon zum zweiten Mal dieses Jahr gegen die Unsitte, welche auch die Landwirtschaft stark trifft. Seit Anfang Mai stehen wieder über 50 «Mahnmale» an viel befahrenen Strassen, die die Bevölkerung zu mehr Disziplin und Ordnung aufrufen sollen. Es handelt sich um ein Sammelgitter, versehen mit zwei Littering-Plakaten. Diese zeigen eine Kuh mit der Aussage «Abfall macht mich krank».

Die Landwirtschaft, insbesondere auch diejenige im dicht besiedelten Kanton Aargau, ist schwer vom Littering betroffen. Was achtlos aus dem Auto oder sonst wie weggeworfen werde, lande häufig auf den Feldern und in den Wiesen, schreibt der Bauernverband in seiner Mitteilung.

«Dabei können vor allem Alu-Dosen von Bier- und Energygetränken schlimmen Schaden anrichten.» Diese würden dann von den Erntemaschinen erfasst, zerschnitten und landeten im konservierten Futter wie Heu oder Grassilage.

Die Bauern warnen: «Werden diese messerscharfen Teile vom Rindvieh zusammen mit dem Futter verschlungen, kann das zu schlimmen Verletzungen im Verdauungstrakt der Tiere führen und im schlimmsten Falle zu deren elendiglichem Tod.» Im Gegensatz zu Teilen aus Eisen, die mittels Magnet im besten Fall therapiert werden können, sei das bei Alu-Teilen nicht möglich.

Mit dieser Aktion will der Bauernverband das Littering-Thema öffentlich thematisieren und auf die Probleme aufmerksam machen. Littering gelte nämlich bei vielen immer noch als Kavaliersdelikt, die Folgen davon würden vielfach ausgeblendet oder seien gar nicht bekannt, hält der BVA fest.

Mit über 50 Mahnmalen will der Verband nun auf die Probleme hinweisen und Aufklärungsarbeit leisten. Er fordert die Bevölkerung eindringlich dazu auf, das Verhalten in Bezug auf Littering zu ändern. «Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter und nicht auf den Boden!» Mit dieser einfachen Regel könne viel Unheil verhindert werden.

Schon über drei Tonnen Müll

Durch das Aufstellen an viel befahrenen Strassen soll ein Wiedererkennungswert und somit eine Veränderung im Verhalten der Abfall-Sünder erreicht werden. Die mitwirkenden Landwirte werden die Gitter nach und nach mit dem auf ihren Feldern eingesammelten Abfall auffüllen. Allein schon 2018 wurden mit dieser Aktion fast drei Tonnen Müll eingesammelt und schlussendlich doch noch richtig entsorgt.

Der Bauernverband ist zudem zuversichtlich, dass ab nächstem Jahr das Littering kantonsweit mit 300 Franken gebüsst werden kann. Das soll zusätzlich helfen, das Littering einzudämmen.