
Littering: Sydney hat offenbar die vernünftigste Lösung gefunden
Vor Jahren galt die Schweiz als sauberes Land in Europa. Inzwischen hat sich dies leider stark gewandelt. Wir haben in der 8 Millionen Einwohner zählenden Stadt Sidney in Australien gestaunt über die Sauberkeit der Plätze und Strassen. Überall stehen grosse Fässer und die Leute werfen ihren Abfall konsequent hinein. Kaugummis oder Zigarettenstummel gibt es nicht auf dem Boden. Anders leider in der Schweiz. Die öffentliche Hand wie auch private Unternehmungen müssen viel Geld, Mühe und Personalkosten aufwenden, um Plätze zu reinigen und weggeworfene Abfälle einzusammeln. Die Sackgebühr verhindert das grosszügige Aufstellen von Abfallfässern in öffentlichen Räumen wie auch in und um Einkaufsläden usw.
Warum? Weil sonst Privatabfall sofort in Mengen den Weg in die kostenlose Entsorgung findet. Öffentlich aufgestellte Fässer werden sofort erkannt und benutzt als billige Entsorgungsmöglichkeit. Meiner Ansicht nach lägen die Gesamtentsorgungskosten tiefer und wir hätten wieder eine sauberere Umwelt, wenn die Sackgebühren abgeschafft würden. Unterstützt werden könnte diese Lösung durch eine konsequente Belastung aller Verpackungen beim Verkauf mit einer Entsorgungsgebühr. Übrigens findet man in Sidney an schönen Plätzen und in Wäldern kostenlose, automatische geschlossene Gasgrillstationen, die man mit Knopfdruck starten kann und welche rund acht Minuten heizen und dann wieder abstellen. Noch erstaunlicher ist, dass diese Stationen, welche auch Waldbrände verhindern, von den Benutzern sauber gereinigt hinterlassen werden.
HANS JÖRG PFISTER, ZOFINGEN