
Mit 100 Jahren noch so positiv interessiert
«Zum Voraus sagte ich der Mutter nicht, dass der Gemeinderat und die Presse kommt an ihrem Geburtstag», sie hätte sich womöglich etwas aufgeregt – fügte Sohn Max Weber lachend zur Begrüssung an. Mit einem ganz grossen Blumenstrauss – vom Regierungsrat mit einer Stoffgarnitur in den Aargauer Farben – waren Gemeindeammann Max Schär und Vizeammann Peter Urben zum Gratulieren erschienen. «Von der Gemeinde ist ein schöner Gratulationsbrief und ein Einkaufsgutschein dabei», erwähnte Ammann Schär. Sie sehe nicht mehr ganz so gut und auch das Gehör habe etwas nachgelassen, sagte die Jubilarin. Sie erzählt aber gerne etwas aus ihren Leben und dass sie mit 24 Jahren geheiratet habe.
Ledig habe sie in der Fabrik in Strengelbach gearbeitet. Als sie dann nach der Heirat nach Riken auf den Bauernhof zog, habe es im Dorf geheissen: «Eine aus der Stricki.» Zwei Kinder wuchsen in der Familie auf: Tochter Heidi und Sohn Max, der mit seiner Mutter auf dem Bauernhof lebt. Die Tochter lebt nur ein paar Meter vom Elternhaus entfernt – auch in einem Bauernhaus. Sohn Max und die Mutter sind ein eingespieltes Team. Am Morgen komme die Spitex, um der Mutter beim Aufstehen und dem Anziehen der Strümpfe zu helfen, berichtet Sohn Max. «Zmorgen essen wir immer gemeinsam» erzählte Margrith Weber. Etwas plaudern und vor allem lesen, mit der Brille und oder einer Lupe, steht danach auf dem Programm. Das Zofinger Tagblatt liest sie regelmässig, aber auch die «Schweizer Illustrierte» – weil es das «Gelbe Heft» nicht mehr gebe – eine Jagdzeitung und den «Schweizer Bauer». Nach dem Frühstück wasche sie jeden Tag das Geschirr ab, berichtet der Sohn. Dann aber lege sie sich nochmals ein wenig hin.
Am Wochenende kocht sie gemeinsam mit Sohn Max
Das Mittagessen beziehen die beiden durch den Mahlzeitendienst. Am Wochenende kochen sie gemeinsam. «Mein Sohn Max kauft ein – Dinge die ich nie selber gekauft hätte, wie zum Beispiel Lachs!» Essen tue sie das aber sehr gerne, fügte sie schmunzelnd an. Vieles weiss die Jubilarin noch aus «alten Zeiten» zu berichten und von Menschen aus dem Dorf. In einem Verein habe sie nie mitgemacht. «Ich hatte zu viel Arbeit auf dem Hof und im Garten.» Ab und zu an ein Konzert oder Theater sei sie aber schon gegangen.
Margrith Weber hat vier Grosskinder und fünf Urgrosskinder und freut sich über etwas gestaffelte Besuche, weil sie sonst zu müde werde. Ganz besonders liebt sie ihre Katze: «Mit der spreche ich viel und sie versteht mich», erwähnte sie und strahlte in die Runde.