
Mit dem Chäsiladen in Kirchleerau eine Nische gefunden

Vor allem für die Sandwiches ist der Chäsiladen in Kirchleerau bekannt und beliebt. Jeden Morgen um fünf Uhr stehen Geschäftsführerin Monika Schmid oder ihre Mitarbeiterin Fränzi Franceschini im Laden und schmieren reichhaltige belegte Brötchen. Ab sechs Uhr trudeln dann die Handwerker ein, die sich mit den Sandwiches für ihr Znüni eindecken.
Dass es in Kirchleerau überhaupt noch die Möglichkeit gibt, das Znüni im Dorf einzukaufen, ist neben Monika Schmids Engagement vor allem dem Verein Dorfladen zu verdanken. Im August 2013 ging die damalige Chäsi zu. Das wollten Rolf Baumann, Fritz Graf und Gemeinderätin Béatrice Meili nicht einfach hinnehmen und gründeten den Verein Dorfladen. Jedes Mitglied zeichnete einen Anteilschein und mit dem so zusammengekommenen Geld konnte der Verein die Erstausstattung des Ladens finanzieren, wie etwa Kühltruhen, eine Etikettiermaschine oder die Kasse.
Sie erfüllte sich ihren lang gehegten Traum
Im Oktober 2013 ging der Chäsiladen schliesslich wieder auf, Anfang 2014 beendete die damalige Geschäftsführerin aber ihre Tätigkeit. Das war die Stunde von Monika Schmid. Die gelernte Verkäuferin träumte schon lange von einem eigenen Laden, hatte aber den Mut dazu noch nicht gefunden. «Als die Stelle als Geschäftsführerin wieder offen war, wusste ich ‹Jetzt oder nie›», sagt Schmid.
Mit voller Kraft und Freude setzt sich die Kirchleerberin seither für den Chäsiladen ein. Auch wenn es nicht immer leicht ist, freut sich Schmid doch jeden Tag auf ihre Arbeit. Und diese zahlt sich langsam, aber sicher aus: «Der Laden macht jedes Jahr etwas mehr Umsatz», sagt Rolf Baumann, Initiant des Vereins Dorfladen. Neben den Sandwichs ist der Laden vor allem für seine grosse Auswahl an der Käsetheke weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt. Im Sortiment sind zum Beispiel verschiedene Alp- und Bergkäse.
Doch es muss auch vorausgeschaut werden. So hat der Verein Ende Oktober einen Fondueplausch organisiert, für den Schmid den Käse beigesteuert hat. Total 188 Portionen gingen weg. Das damit eingenommene Geld setzt der Verein für Rückstellungen ein, zudem geht etwas davon an die Abzahlung der Geräte. «Die Margen im Dorfladen sind nämlich nicht sehr hoch», sagt Rolf Baumann, der als studierter Betriebsökonom die Finanzen im Blick behält.
Für Monika Schmid zählt aber nicht nur das Geld, sondern auch die Freude, die ihr der Dorfladen macht. «Die Begegnungen im Laden, die Gespräche, das gehört alles ebenfalls zu meinem Lohn.» Sagts, und bedient eine Kundin, die trotz geschlossenem Nachmittag den Laden betritt. «Wenn Licht brennt, bin ich da. Auch über die Öffnungszeiten hinaus», sagt Schmid. Man spürt, dass sie hier im Laden in ihrem Element ist.