«Musikalischi Gschichtli» am laufenden Band

ZUR PERSON


Martin von Aesch singt Mundartlieder seit Jahrzehnten und schrieb Lieder für den legendären Kinderchor «Schlieremer Chind», den er auch selbst leitete. Unter seinem Vater, Werner von Aesch, entstand der erste Tonträger mit Kinderliedern der «Schlieremer Chind». Grosse Auftritte hatte Werner von Aesch mit dem Cabaret Rotstift und der Moderation der Jass-Sendung. 1990 erfolgte die Übertragung des damaligen Mittwochs-Jazz aus Aarburg.

Vorbelastet mit Liedern für einen Kinderchor ist es nicht verwunderlich, dass sich Martin von Aesch in gleicher Tonart mit Liedgut an die Erwachsenen wendet. Mit lustigen Geschichten zur Ein- und Überleitung von einem Lied zum anderen, und den Liedern selbst, weiss der vielseitige Entertainer sein Publikum zu unterhalten. «Es Konzert fangt jetz a» heisst es in seinem ersten Song. Der Liedermacher erzählt, wie man das Publikum in Stimmung bringt. Man müsse das Publikum loben, ein Lied singen, das nicht perfekt ist, und sich nach jeder Nummer umziehen – wie es eine bekannte Schlagersängerin tut, die kürzlich ihren Tänzer und Luftakrobaten heiratete. Martin von Aesch wechselte nur die Schuhe und bestritt das Konzert in bequemen Finken.

«Min Psychiater hät mir gseit, das Ganz chönn usem Rueder laufe. S Einzig, wo no hälfe chönn, ich söll mir andri Finke chaufe. Läck, isch dä Psychiater blöd. Ich wächsle alls, nu d Finke nöd. Und überhaupt, han kei Bock uf Tröim mit Birke-stock» singt der Troubadour im «Tigerfinkli» passend dazu. Auch das Lied von «De Heinz, mein Freund», «De Fussballstar» und «Losed zue» wussten zu gefallen. Einen wilden Mix aus Mundart und Englisch präsentierte das Liebeslied «Yes or No» und einige andere mehr, Hauptsache es reimte sich. Die Geschichten und Lieder präsentiert Martin von Aesch in Begleitung von Dani Solimine auf seiner siebensaitigen Jazzgitarre, mit der gleichzeitig der Bass gespielt werden kann, wie sich die Zuhörer vergewissern konnten. Dazwischen übernehmen die Bläser Nat Su (Saxophon), Thomas Lüthi (Saxophon) und Bernhard Bamert (Posaune) das Konzept. Mit den ersten Klängen zu Beethovens Symphonie Nr. 5, 1. Satz – bekannt als Schicksalssymphonie – kommentieren sie musikalisch die Anekdote um den klassischen Komponisten und seiner Haushälterin. Die exzellente Piano-Begleitung durch Yves Martinek darf nicht vergessen werden. Auch der Schluss passt: «Es isch sowit» beendet das Konzert.

Für von Aesch könnte man mit dem Konzert in Aarburg von einem «Coming home» sprechen. Die Organisation des Konzertabends erfolgte in Zusammenarbeit mit der Kulturvereinigung Schlüssel Aarburg. Ammann Hans-Ulrich Schär übernahm die Einführungsworte und stellte die Formation vor.