
Mysteriös: Im Briefkasten der Gemeinde Kirchleerau landen regelmässig Briefe mit tausenden von Franken
Ein Punkt der Kirchleerber Rechnung 2019 weckt die Neugierde. Unter «Neutrale Aufwendungen und Erträge» steht da: «Die Wartefristen für die in den früheren Jahren eingegangenen, nicht zuweisbaren Steuerzahlungen (Geld im Briefkasten der Kanzlei) von total 3000 Franken sind im 2017 respektive 2019 abgelaufen und wurden in diesem Konto als Ertrag eingebucht.»
Wurde hier Bargeld in den Briefkasten der Gemeindekanzlei geworfen? Alex Bissola, Leiter Finanzen, bestätigt dies. 2012 sei erstmals ein Briefumschlag mit 1000 Franken im Briefkasten gelegen, dazu eine Notiz: «1000 Franken für Steuernachzahlung». Der Schrift nach vermute man eine ältere Person. Man habe versucht, diese ausfindig zu machen und auch bei Personen nachgefragt, die zur Nachzahlung aufgefordert worden waren. In einem Dorf mit 877 Einwohnern scheint das einfach zu sein. «Doch wir fanden einfach nicht heraus, von wem das Geld war», so Bissola. Statt eines Hinweises kamen zwei Jahre später noch 2000 Franken auf dieselbe Weise dazu, der Schrift nach zu schliessen von derselben Person. Weil fünf Jahre danach die Suche aufgegeben werden darf, sind die 3000 Franken «neutrales Gemeindegeld».