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Nach Aufarbeitung des Turnskandals: Die Wahrheit liegt in der Praxis

Nach Aufarbeitung des Turnskandals: Die Wahrheit liegt in der Praxis

Ein Kommentar zu den angekündigten Massnahmen von Bund und Swiss Olympic betreffend ethisch verwerflichen Vorkomnissen.

Raphael Gutzwiller

Hartes Training gibt Durst bei den Rhythmischen Gymnastikerinnen.

Symbolbild: Urs Lindt

Die Worte sind klar, die Massnahmen wirken plausibel. Bund und Swiss Olympic präsentieren Massnahmen, die verhindern sollen, dass es im Spitzensport zu solch schlimmen Verfehlungen kommen kann, wie dies bei den Turnerinnen im Leistungssportzentrum in Magglingen bewiesenermassen jahrelang der Fall war.

Die Massnahmen – etwa eine Meldestelle oder Sanktionen für fehlbare Sportverbände – scheinen genau das richtige zu sein, auf dem Weg in eine ethisch bessere Zukunft. Doch ob die Massnahmen auch fruchten, wird sich erst in der Praxis zeigen. Werden die Jugendlichen bei Problemen wirklich ernst genommen? Getrauen sie sich zu reden oder fürchten sie Nachteile auf ihrem Weg an die Weltspitze? Und erkennen sie im Abhängigkeitsverhältnis zwischen Trainer und Athletin, rechtzeitig wann eine Grenze überschritten wurde?

Es ist wichtig, dass Sportverbände, Swiss Olympic und das Bundesamt für Sport die neu gefasste Strategie ganzheitlich umsetzen und das Wegschauen bei Missbräuchen ein für alle Mal ein Ende hat. Wenn es in einem Training mal lauter wurde, hiess es in der Vergangenheit viel zu oft: «Das gehört im Spitzensport einfach dazu.»

Doch das muss es nicht. Und in der heutigen Zeit darf es das auch nicht mehr. Es soll nicht mehr nur der sportliche Erfolg und die Medaillen zählen. Mindestens ebenso wichtig muss der Umgang mit den Athletinnen und Athleten sein. Dafür braucht es im Schweizer Spitzensport ein Umdenken.

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