
Nach dem heftigen Unwetter bleibt die Badi Reiden erstmal zu
Von den heftigen Gewittern am Donnerstag waren das Wiggertal und Hinterländer Gemeinden besonders stark betroffen. Von 17.16 Uhr bis 21.17 Uhr gingen bei der Einsatzleitzentrale der Luzerner Polizei rund 190 Ereignismeldungen ein. Diese betrafen vor allem überschwemmte Strassen, Unterführungen, aber auch Wassermassen, die in Häuser flossen – und umgestürzte Bäume. Verletzte wurden keine gemeldet.
Am stärksten betroffen waren Reiden, Pfaffnau, Roggliswil, Altishofen, Wikon sowie Altbüron und Grossdietwil. Im Einsatz standen rund 200 Angehörige von insgesamt acht Feuerwehren. «Die Sachschäden können noch nicht abgeschätzt werden», heisst es in der Polizeimitteilung.
Das Gemeindegebiet Reiden war stark tangiert vom Hochwasser: Laut Roland Röthlin, Kommandant der Feuerwehr Wiggertal, gingen rund 130 Schadenmeldungen ein. Gestern Morgen war das Wasser zwar oberflächlich abgelaufen. Die Bäche hatten wieder normale Pegelstände erreicht. Die Feuerwehrleute pumpten aber immer noch die Keller von Liegenschaften aus – und das Untergeschoss der Badi Reiden.
Moosbach setzte Badi Reiden unter Wasser
«Der Moosbach, der vom Reidermoos kommt, hat die Badi Reiden unter Wasser gesetzt», erklärt Röthlin. Das Wasser stand schon einen halben Meter hoch an der Fensterfront und drohte die Badi zu überfluten; das passierte einmal 1986. «Damals war es aber schlimmer», sagt Badi-Geschäftsführer Michael Clark. Diesmal drangen die Wassermassen «nur» in den Technikraum ein. Im Keller lagert das Schwimmbad Chemikalien wie Ozon, Chlor und Säure. Clark und sein Team handelten rasch: «Wir konnten rechtzeitig verhindern, dass die Substanzen auslaufen.»
Die Infrastruktur im Technikraum war kürzlich erneuert worden. Innert Minuten standen die neuen Pumpen, Anlagen und Schaltkästen unter Wasser. «Das ist anstrengend und frustrierend», sagt Clark. Bis 30. Juni bleibt die Badi Reiden nun geschlossen. Fachleute klären ab, wie und wann es weitergeht.
Laut David Jurt von der Gemeinde Reiden sind vom Hochwasser drei kommunale Liegenschaften betroffen: das Sporthaus in Reiden sowie die Schulhäuser Langnau (Wasser in der Zivilschutzanlage und im Kindergarten) und Richenthal (Technikraum). «Unsere Leute sind am Aufräumen», sagte der Leiter Bau und Infrastruktur gestern. Den Schaden könne man noch nicht beziffern.
Der Huebbach wurde zum reissenden Fluss
In Langnau trat der Dorfbach über die Ufer und füllte Keller links und rechts der Dorfstrasse. «In Richenthal waren auch viele Objekte betroffen», so Feuerwehrkommandant Roland Röthlin. Auch hier hatte sich der Huebbach, der in Richenthal entspringt und nach Langnau hinunterfliesst, in ein reissendes braunes Schlammungetüm verwandelt. Ein Schulbus von Langnau nach Richenthal blieb auf halber Strecke stecken.
Laut Röthlin war die Feuerwehr mit 70 bis 80 Personen im Einsatz. «Viele unserer Mitglieder waren selbst betroffen und mussten dem Wasser wehren», erklärt er. Deshalb kam Verstärkung von der Feuerwehr Hürntal und der Stützpunktfeuerwehr Zofingen, sie stellten auch mehr Wassersauger und Pumpen zur Verfügung. Gemeindepräsident Hans Kunz meint auf Anfrage, ein Unwetter sei immer eine schlimme Sache. «Wir haben aber Glück im Unglück gehabt. Es sind keine Menschen zu Schaden gekommen.» Den Einsatz der Feuerwehr bezeichnet Kunz als vorbildlich und den Nachbarfeuerwehren ist er dankbar für deren Unterstützung.
Mehrere Murgänge im Hintermoos in Wikon
In Wikon ereigneten sich im Hintermoos drei Erdrutsche. Wege im Weidli waren überschwemmt und eine Unterführung bei Schildknechts. Carmen Hodel, die im Gemeinderat für Bildung und Sicherheit zuständig ist, findet ebenfalls Worte der Anerkennung für die Feuerwehr Wiggertal. «Der Gemeinderat Wikon bedankt sich bei den Helden des Alltags für ihren unermüdlichen Einsatz.»
Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler) Reiden unter Wasser (Bilder: Raphael Nadler)