
Nach erfolgloser Ringfahndung: Die Polizei sucht weiter nach den Avec-Räubern
Nach dem Raubüberfall auf den Avec-Shop beim Bahnhof Reiden tappt die Polizei im Dunkeln. «Wir haben die Täter noch nicht gefasst», sagt Simon Kopp, Informationsbeauftragter der Luzerner Staatsanwaltschaft. Diese hatte am Montag einen Zeugenaufruf veröffentlicht.
Für einigen Wirbel hatte der Überfall indes in den sozialen Medien bereits am Freitag gesorgt. Dies, weil die Polizei an den Autobahnauffahrten von Reiden und Dagmersellen frühmorgens für einige Zeit die Autos anhielt, um nach den Tätern zu suchen. «Es wurde sofort eine Ringfahndung ausgelöst», sagt Simon Kopp. «Dabei versucht man zu antizipieren, wo sich die Gesuchten aufhalten könnten.»
Seltsam: Täter nehmen gar nichts mit
Unklar ist auch, was die vermummten und bewaffneten Räuber genau suchten. Sie kamen am Freitag eine Stunde, bevor der Laden öffnete. «Vielleicht wollten sie so vermeiden, dass es Zeugen gibt», mutmasst Kopp. Dann bedrohten sie eine Mitarbeiterin, die Ware einräumte, durchsuchten den Shop und machten sich aus dem Staub, ohne etwas mitzunehmen.
Klar ist indes, dass der Bahnhofplatz ein übel beleumdeter Ort ist. Der Sicherheitsbericht 2020 der Gemeinde zeigte zwar, dass die Kriminalität in Reiden nicht besonders hoch ist. Dies wurde auch durch eine Umfrage unter 400 Einwohnerinnen und Einwohnern gestützt, die sich im Allgemeinen sicher fühlten.
Das gilt jedoch nicht für die Bahnhofsgegend. 20 Prozent der Jungen, die auch den grössten Teil der Befragten ausmachten, schlagen wenn möglich einen Bogen um den Bahnhofplatz. Für Menschen mittleren Alters sei das Bahnhofareal «Angstort Nummer eins», hielt der Sicherheitsbericht fest. Viele Bürger wünschten sich daher «mehr Polizeipräsenz». Die Luzerner Polizei stellt diese Präsenz durch Patrouillenfahrten sicher.
Unterwegs sind sowohl die Verkehrs- wie auch die Sicherheitspolizei. Letztere unterhält die Polizeiposten in Dagmersellen und Reiden, die zur Polizeiregion Sursee gehören. Dabei sei es üblich, dass die drei in Reiden stationierten Polizisten mit Kollegen von anderen Posten Patrouillendienst leisten, erklärt Polizeisprecher Urs Wigger. Bei Vorfällen wie am Freitag leite dann die Einsatzleitzentrale die am günstigsten positionierten Fahrzeuge zur Fahndung ins Einsatzgebiet.