Nach Rassismus-Vorwurf: Florian Vock geht mit Martina Bircher in Aarburg auf Littering-Tour

Am 11. September 2019 bezeichnete SP-Grossrat Florian Vock Martina Bircher auf Facebook als Rassistin, weil sie sich für die Kürzung der Sozialhilfe für Grossfamilien starkmachte. Daraufhin erstattete Bircher gegen Vock Strafzeige wegen Verleumdung und Ehrverletzung.

Inzwischen ist es offensichtlich zu einer staatsanwaltschaftlichen Vergleichsverhandlung gekommen, deren Ergebnis Vock am 21. Oktober auf Facebook öffentlich machte

«Als Ergebnis einer staatsanwaltschaftlichen Vergleichsverhandlung erkläre ich hiermit: Ich habe Frau Bircher auf Facebook eine Rassistin genannt und diese damit in ihrer Ehre herabgesetzt. Diese Aussage möchte ich zurücknehmen und entschuldige mich bei Frau Bircher dafür. Ebenfalls als Ergebnis dieses Gespräches haben wir als Wiedergutmachung zusammen abgemacht, dass ich bis spätestens am 21.02.2020 an einem Mittwochnachmittag mit Frau Bircher zusammen einen „Littering-Einsatz“ in Aarburg leiste, wo wir unser Gespräch vertiefen können. An diesen „Littering-Touren“ nehmen viele Ausländer/innen und sozialhilfebeziehende Personen teil. Der Vorschlag erfolgte durch Martina Bircher mit dem Zweck, zu zeigen, dass sie weder „Arme hasst“, noch dass sie „Ausländer/innen hasst“, sondern dass sie einen „normalen Umgang“ mit diesen Menschen pflegt.» (Quelle: www.faceboook.com/florianvock)

Am Mittwoch, dem 23. Oktober teilte Bircher Vocks öffentliche Entschuldigung auf Facebook und kommentierte sie mit folgenden Worten: «Öffentliche Entschuldigung und als Wiedergutmachung muss Grossrat Vock die Strassen von Aarburg säubern.»

Für Vock ist die Sache glimpflich verlaufen, er hätte mit einer bedingten Geldstrafe – laut Anwalt Martin Steiger, ein paar Tausend Franken –, allenfalls einer Busse (etwa 500 Franken) und einem Eintrag ins Strafregister rechnen müssen. Ebenso hätte er die Verfahrenskosten (zwischen 1500 und 2000 Franken) übernehmen und den Salär seines Verteidigers berappen müssen.