Neubau im «Chilefeld»: «ZickZack» hat das Rennen gemacht

Es ist das grösste Bauvorhaben der Gemeinde Dagmersellen seit der Erstellung des Alterszentrums Eiche vor bald 30 Jahren: der Neubau im «Chilefeld». Anstelle der beiden bestehenden Turnhallen «Kastanie» und «Föhre», welche sanierungsbedürftig sind, sollen eine neue Dreifachturnhalle sowie Schulräume und Räume für die Tagesstruktur entstehen. Für das Vorhaben hatte die Gemeinde Ende letzten Jahres ein Projektwettbewerb ausgelobt. Im Juni konnte die Wettbewerbsjury das Siegerprojekt bekannt geben – das Projekt «ZickZack» von Bianca Anna Boeckle Architektur aus Zürich machte das Rennen. Nun hat die Gemeinde bei einer öffentlichen Ausstellung das Gewinnerprojekt präsentiert.

Hallenkonstruktion in Holzbauweise geplant

Das Siegerprojekt «ZickZack» sieht den Abriss der beiden alten Schulgebäude «Föhre» und «Kastanie» und den Bau von zwei Gebäuden vor. «Die Verteilung der Nutzungen auf zwei Baukörper bietet den Vorteil, dass lärmintensive von ruhigen Bereichen separiert sind», hält die Wettbewerbsjury in ihrem Abschlussbericht fest. Anstelle des Gebäudes «Kastanie», soll die neue Sporthalle entstehen. Im zweigeschossigen Bau wird im Obergeschoss die Dreifachturnhalle beheimatet sein. Im unteren Stockwerk sollen die Garderoben und Werkräume untergebracht werden. Der Neubau – der die lärmintensive Nutzung vorsieht – besticht durch einen auskragenden Gebäudeteil, in welchem die Geräteräume der Sporthalle ihren Platz finden werden. Gleichzeitig dient diese Auskragung als Überdachung für den Aussenbereich der Werkräume. Somit kann der Werkunterricht auch ins Freie verlegt werden.

Besonders viel Wert wurde bei der Ausschreibung des Wettbewerbs auch auf die Verwendung von Holz gelegt. Das Projekt «ZickZack» erfüllt auch dieses Kriterium. Das Erdgeschoss und die Geschossdecke sind in Beton konstruiert. Die eigentliche Hallenkonstruktion ist in Holzbauweise geplant und bleibt sichtbar. Als Fassadenmaterial dienen transluzente Polycarbonatplatten, welche das Fachwerk nach draussen durchschimmern lassen. «Dies verleiht dem Bau einen Ausdruck zwischen festlicher Atmosphäre und praktischem Zweckbau», heisst es im Bericht des Preisgerichts dazu.

Dachfläche bietet viele Nutzungsmöglichkeiten

Das Siegerprojekt sieht zudem den Bau eines Pavillons vor. Das eingeschossig konzipierte Gebäude ist für die ruhigere Nutzung gedacht. Die Büros der Schulleitung, das Lehrerzimmer sowie Räume für die Tagesstrukturen sollen darin Platz finden.

Ein besonderes Highlight des Pavillons dürfte die Nutzung des Dachs sein. Die Architektin schlägt vor, die Dachfläche als zusätzliches Sportfeld zu nutzen. Dafür müssten Ballfangzäune auf dem Dachgeschoss installiert werden. Allerdings könnte die Dachfläche auch als Kräutergarten, Bühne, Aufenthaltsort oder gar als Open-Air-Kino genutzt werden. Der neue Pavillon könnte zudem später in Holzbauweise aufgestockt werden. So kann Platz für weitere zusätzliche Klassenzimmer geschaffen werden. «Der Pavillon hat das Potential, ein identitätsstiftender Begegnungsort zu werden, sowohl für schulinterne als auch für ausserschulische Aktivitäten», heisst es im Jurybericht.

Sonderkredit kommt im Mai vor den Souverän

In der nächsten Phase wird die Planungskommission das Projekt in Zusammenarbeit mit der Architektin weiter ausarbeiten und ein Vorprojekt erstellen. «Die Kommission wird sich beispielsweise Gedanken darüber machen müssen, wie das Dach des Pavillons künftig genutzt werden soll und kann», sagt die zuständige Dagmerseller Gemeinderätin Astrid Meier. Der Terminplan sieht vor, das Vorprojekt bis im Frühling kommenden Jahres abzuschliessen.

Im Mai sollen die Stimmbürger dann über den Sonderkredit für den Neubau befinden können. In welcher Höhe dieser ausfallen wird, kann Bauvorsteherin Astrid Meier noch nicht beziffern. «Konkrete Zahlen werden wir erst nach der Erstellung des Vorprojekts nennen können», hält sie fest. Bewilligt der Souverän den Sonderkredit, wird anschliessend eine Baukommission eingesetzt, welche das finale Bauprojekt mit Kostenvoranschlag erarbeitet. «Läuft alles nach Plan, soll im Herbst 2023 das Baugesuch eingereicht werden», so Meier weiter. Bis die Dagmerseller Schüler die Neubauten für ihre Turn- respektive Unterrichtstunden nutzen können, müssen sie sich noch gedulden. Die neue Sporthalle mit Schulräumen soll im Frühling 2025 bezugsbereit sein.