Neue Mobilfunk-Antenne kommt vors Volk

Erstmals fand die Gemeindeversammlung in Uerkheim am Montag und nicht mehr am Freitag statt. Trotzdem fanden nur 69 von 1008 Stimmberechtigten den Weg in die Turnhalle. Sie genehmigten die Protokolle der letzten Einwohner- und der allerletzten Ortsbürgergemeindeversammlung, den Rechenschaftsbericht sowie die Abrechnung für die bauliche Sanierung des Schulhauses Hübeli. Obwohl diese Abrechnung, vor allem Dank nicht budgetierten Subventionen des Kantons, besser schloss als geplant, hob die Finanzkommission den Mahnfinder und forderte den Gemeinderat auf, bei künftigen Bauprojekten die Mehrausgaben besser in den Griff zu bekommen.

Dafür lobte die gleiche Kommission den Rat für den Rechnungsabschluss 2018. Dieser schloss trotz den immer noch hohen Kosten für die Behebung der Unwetterschäden von 453 743 Franken, mit einem Ertragsüberschuss von rund 73 600 Franken. Dafür gab es auch von den Stimmberechtigten Applaus – sie genehmigten den Abschluss mit grossem Mehr.

Ohne Diskussionen genehmigte der Souverän mit grossem Mehr einen Kredit über 597 000 Franken für den Ersatz der Kanalisation Hübelistrasse und das Erstellen einer Sauberwasserleitung, einen Zusatzkredit von 39 000 Franken für den Ersatz der Wasserleitung im Siedlungsgebiet Neudorf sowie einen Kredit von 162 000 Franken für Belagssanierungen an der Hinter- und der Vorderhubelstrasse.

Antennenverbot gefordert

Die geplante Mobilfunk-Antenne auf dem Schulhaus Hübeli – für die das Baugesuch eingegangen ist – kam unter «Verschiedenem» zur Diskussion. Eine besorgte Bewohnerin forderte den Ausstieg aus dem Vertrag mit der Swisscom – und «dass der Standort Schulhaus für eine mögliche Mobilfunk-Antenne nicht mehr zur Verfügung steht». Ihr Überweisungsantrag wurde aber mit 24 zu 25 Stimmen abgelehnt. Trotzdem nimmt sich der Gemeinderat dem Thema an und bereitet – auch auf Druck aus der Bevölkerung – ein Traktandum Mobilfunk-Antenne für die nächste Gmeind vor. Im Vorfeld soll zudem eine Infoveranstaltung zusammen mit der Swisscom einberufen werden.

Der Gemeinderat möchte künftig in den Gemeindenachrichten und in amtliche Publikationen über bevorstehenden Grabräumungen informieren. «Die einzelne Suche nach Angehörigen wird immer schwieriger», argumentierte der Gemeindeammann.

Schwingfest in Uerkheim

Herbert Räbmatter orientierte über das geplante Jugend- und Dorffest vom 19. bis 21. Juni 2020, das unter dem Motto «E rundi Sach» steht. Ein Teil dieses dreitägigen Fests soll das Niklaus-Thut-Schwinget werden, das dann erstmals in Uerkheim stattfinden wird.

Mit Freude verkündete der Gemeindeammann, dass die Gewerbeparzelle «Nr. 685» vor drei Wochen nun verkauft werden konnte und ein schöner «Batzen» (rund 460 000 Franken) in die Gemeindekasse fliessen werde. Gemeinderat Markus Bäni verabschiedete Barbara Gehri, Sachbearbeiterin Abteilung Steuern, und begrüsste sogleich deren Nachfolgerin, Sarah Mathys (Kölliken). Mathys ist in der Gemeinde keine Unbekannte: Sie ist in Uerkheim aufgewachsen und absolvierte hier ihre Lehre auf der Gemeindeverwaltung. Nach mehreren Weiterbildungen kommt sie nun per 1. August mit einem 40-Prozent-Pensum zurück.

Neuer Bundesratskandidat?

Den beiden Deutschen Kathi Juliane und Sven Blumstengel wurde das Bürgerrecht der Einwohnergemeinde Uerkheim mit grosser Mehrheit zugesichert. Das Paar, das seit 2007 in Uerkheim wohnt und zwei Jahre später hier geheiratet hat, stellte sich den Stimmberechtigten vor und musste auch einige Fragen des Gemeindeammanns beantworten. Auf die letzte Frage, ob er nach der Zustimmung für die Einbürgerung gleich für den Bundesrat kandidiere, meinte Sven Blumstengel mit einem Grinsen im Gesicht: «Heute und morgen noch nicht, aber man kann es nicht ausschliessen.»