
Neue Pfarrerin: Grosse Vorfreude auf die Leerber
Viele Koffer und Kisten sind ausgepackt, das Pfarrhaus fast fertig eingerichtet – und in zwei Tagen gilt es ernst: Christine Bürk beginnt ihre neue Pfarrstelle in der reformierten Kirchgemeinde Leerau. Die Gemeinde kennt sie bereits ein bisschen, da sie seit ihrer Wahl im Juni verschiedene Gottesdienste übernommen hat. Letztmals vor einem Monat, als Wolfram Kuhlmann, der übergangsweise in Leerau Pfarrer war, krank war. «Ich hatte bereits viele schöne und herzliche Begegnungen mit Mitgliedern der Kirchgemeinde», sagt Christine Bürk. Sie spüre eine grosse Offenheit und Herzlichkeit. «Ich habe das Gefühl, dass ich hier angekommen bin.»
Die neue Stelle ist eine Rückkehr in den Aargau
Christine Bürk war bis Ende September Pfarrerin beim Diakonieverband Ländli in Ägeri im Kanton Zug. Ausserdem ist sie stellvertretende Pfarrerin in der reformierten Kirche Bezirk Ägeri und Seelsorgerin im Altersheim Senevita in Spreitenbach. Ihre Anstellung in Ägeri beendet sie Ende Jahr. Die Seelsorge in Spreitenbach wird sie weiterführen, zusätzlich zur Pfarrstelle in Leerau, die 80 Prozent umfasst. Für Christine Bürk ist die Anstellung in Leerau auch eine Rückkehr in den Aargau: Bis 2016 war sie neun Jahre lang Gemeindepfarrerin in Rupperswil. Die 46-Jährige lebt seit 1998 in der Schweiz. Ein Erasmus-Jahr nach dem Grundstudium führte sie nach Bern. Hauptstudium, Examen und Vikariat hat sie in der Schweiz absolviert. Aufgewachsen ist Christine Bürk zusammen mit einem älteren Bruder im deutschen Öfingen. Der Stadtteil von Bad Dürrheim liegt rund 30 Kilometer von Schaffhausen entfernt und hat etwa 700 Einwohner. Nicht viel kleiner also als Kirchleerau. Es gebe tatsächlich einige verbindende Elemente, sagt Christine Bürk. «Die Gemeindemitglieder beim Spaziergang treffen, sich mit Namen kennen, darauf freue ich mich.»
Eine naturverbundene, sportliche Pfarrerin
Christine Bürk ist viel draussen unterwegs, sei es zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Vor drei Wochen war sie beispielsweise am Männlichen wandern. Aber auch grosse Teile von Kirchleerau und Moosleerau habe sie bereits zu Fuss erkundet, erzählt sie. Christine Bürk freut sich, dass zum Kirchleerauer Pfarrhaus auch ein Garten gehört. «Da werde ich mich verwirklichen können.» Zusätzlich zählt sie auch Backen, Basteln und Lesen zu ihren Hobbys.
Obwohl Christine Bürk in Leerau schon herzlich willkommen geheissen worden ist, wird der Start für sie nicht einfach werden. «Wir planen Anlässe für den Ewigkeitssonntag am 22. November, für die Adventszeit, für Weihnachten. Ob sie auch durchgeführt werden können, ist aber eine andere Frage.» Auch sei es nicht einfach, in Corona-Zeiten neue Leute kennen zu lernen und eine Beziehung aufzubauen, wenn Hausbesuche nicht empfohlen werden. Während des Lockdowns stand Christine Bürk mit den Bewohnern des Alterszentrums Senevita in Spreitenbach per Telefon in Kontakt. «Ein Beziehungsaufbau nur über Telefon könnte nun aber schwierig werden», sagt sie. Trotz Corona und allen Hindernissen, die damit verbunden sind, freut sich Christine Bürk auf die Menschen in Kirchleerau und Moosleerau.