
Neue Schranken für Baustart von Pont Neuf? Aarauer Grossräte stellen Forderungen
Das Geld für den Pont Neuf ist längst bewilligt (Aarau stimmte im September 2014 zu). Und es liegt seit letztem November eine rechtskräftige Baubewilligung vor. Aber der Baustart ist noch immer nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Pont Neuf ist politisch wieder eine ganz heisse Kohle. So heiss, dass der Aarauer Stadtrat eine im Januar eingereichte Anfrage von FDP-Einwohnerrat Christian Oehler noch immer nicht beantwortet hat. Oehler hatte sich über die Auswirkungen der Rückstufung des Pont Neuf im Agglomerationsprogramm Aareland erkundigt. Es geht um maximal 3,5 Millionen Franken, die der Bund an die 33 Millionen Franken hätte beisteuern sollen. Ein erster Entscheid des Bundesrates fiel negativ aus, definitiv entscheiden wird das Parlament – aber erst 2019.
Auf kantonaler Ebene hat sich jetzt Gabriela Suter (SP) zusammen mit vier weiteren Aarauer Grossräten von GLP, EVP-BDP und Grünen des Pont Neuf angenommen. Es geht ihr in der gestern eingereichten Interpellation primär darum, wie der Kanton die Stadt Aarau bei der Umsetzung des vom Volk genehmigten Gegenvorschlags zur Initiative «Für eine zukunftsfähige Mobilität» unterstützen kann.
Dazu werden aber konkrete Frage aufgeworfen, respektive Forderungen in den Raum gestellt. Etwa: «Ist der Regierungsrat bereit, das Strassenprojekt der Brücke ‹Pont Neuf› substanziell für den Fuss-, Velo- und den öffentlichen Verkehr zu optimieren?» Dies soll geschehen durch die Erhaltung des Fussgängerstreifens am Brückenkopf Nord sowie eine Ein-, Abbiege- und Querungshilfe bei der Einmündung Aarestrasse auf der Nordseite der Aare. Weiter sollen eine bessere Lösung für das Geradeausfahren von der Brücke in den Zollrain sowie «grosszügigere Fuss- und Veloverbindungen von der Stadtebene in den Aareraum» geschaffen werden. Unklar ist, was die Erfüllung all dieser Forderungen auf den Baustart des «Pont Neuf» hätte.
Im parlamentarischen Vorstoss werden auch durchgängige beidseitige Radstreifen auf der Schiffländestrasse, der Oberen Vorstadt und der Entfelderstrasse gefordert. Sowie die konsequente Priorisierung der Busse bei Ampeln – auch zu Hauptverkehrszeiten.