
Neuer Pastoralraum: «Stehen bei der Ausgestaltung noch ganz am Anfang»
Nach den Kirchgemeinden von Langnau, St. Urban, Pfaffnau und Richenthal hat auch die Kirchgemeindeversammlung Reiden dem Vertragsentwurf für den Pastoralraum Pfaffnerntal-Rottal-Wiggertal zugestimmt. Von den 33 Stimmberechtigten sprachen sich 31 dafür aus, zwei Anwesende enthielten sich.
Wie Kirchgemeindepräsident Markus Husner sagte, soll der Vertrag am 15. Juni in Langnau unterzeichnet und per 1. August in Kraft treten. «Pastoralräume werden errichtet, weil immer weniger Personal in der Seelsorge zur Verfügung steht», erklärte Husner. Geografisch gehöre man bereits jetzt zum neuen Pastoralraum Pfaffnerntal-Rottal-Wiggertal. Dieser wurde von der Diözese im vergangenen August kanonisch errichtet, als die Pastoralraumleiterin Edith Pfister in Pfaffnau von Bischof Felix Gmür die Verkündigungs- und Lehrbeauftragung erhielt. «Wir stimmen hier also lediglich über die Reglungen zur Zusammenarbeit ab», so Husner.
Der Vertrag regelt die Zuständigkeiten eines neuen regionalen Kirchenrats für den Pastoralraum. Jede der fünf Kirchgemeinden entsendet dafür zwei Kirchenräte – aus Reiden sind dies Markus Husner und die Kirchenmeierin Lisbeth Morgenthaler. Einige Details bleiben zu klären. So muss etwa ein Pastoralkonzept erarbeitet werden. «Wir stehen bei der Ausgestaltung des neuen Pastoralraums noch ganz am Anfang», sagte Husner. Genau festgelegt ist indes der Kostenschlüssel, mit dem die gemeinsamen seelsorgerischen Dienstleistungen finanziert werden. «Wir haben versucht eine solidarische und gerechte Lösung zu finden», sagte Lisbeth Morgenthaler, welche künftig die Finanzen des gesamten Pastoralraums betreuen wird. Geeinigt hat man sich auf eine Mischrechnung aus Anzahl Gemeindemitgliedern und Steuereinnahmen. Reiden wird 54,49 Prozent der Ausgaben zu bestreiten haben.
Die Jahresrechnung der Kirchgemeinde Reiden schloss mit einem Ertragsüberschuss von gut 86 000 Franken statt eines Mehraufwandes von 129 000 Franken. Grund waren Auswirkungen der Corona-Pandemie und eingegangene Nachsteuern.
Der Kirchgemeindepräsident rief Interessierte auf, sich für die Nachfolge der zurücktretenden Kirchenrätinnen Merita Tomaj und Angelika Naydowski zu melden. Naydowski war 14 Jahre lang Kirchenrätin. Sie hatte sich unter anderem um den Religionsunterricht gekümmert und in Wikon die Gründung eines Generationenteams veranlasst.