Nun ist es definitiv: Adieu, Kino Reiden!

Im alten Kino an der Hauptstrasse von Reiden flimmert schon seit 50 Jahren kein Film mehr über die Leinwand. Die Kinobestuhlung wurde in den 1980er-Jahren entfernt. Danach nutzten Eigentümer das Gebäude jahrzehntelang als Lager, und im Obergeschoss befand sich eine Wohnung. Das Kassenhäuschen zeugt noch vom früheren Betrieb.

Dieser Tage schlägt dem Gebäude aus den 1930er-Jahren nun das letzte Stündchen. Vor dem eigentlichen Abbruch waren viele Vorarbeiten nötig. Eine Spezialfirma hat das Gebäude aufgrund von Asbest schadstoffsaniert. Alle Transitwerkleitungen von CKW, WWZ und Brunnengenossenschaft, die über das zentral gelegene Grundstück liefen, wurden in Absprache mit den Anstössern umgelegt.

Verschiedene Gutachten wurden eingeholt

Die Strassenlampen hat man bereits eingelagert. «Sämtliche umliegenden Strassen und Gebäude haben wir mit Rissprotokollen aufgenommen», sagt der mit dem Neubauprojekt beauftragte Reider Architekt Alexander Brun, «ein geologisches Bodengrundgutachten und ein Lärmgutachten zu Emissionen und Immissionen liegen ebenfalls vor und erfüllen die Normwerte».

Wie wir im November 2020 berichteten, plant der lokale Eigentümer Ambroz Merturi an Stelle des alten Kinos ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Die nötigen Bewilligungen liegen vor. Sechs neue, teilmöblierte Mietwohnungen werden realisiert. Ein Gebäude mit drei Vollgeschossen und einer 4½-Zimmer-Attikawohnung ist geplant. Im ersten Stock sollen zwei 1½-Zimmer-Studios, im zweiten Stock drei 3½-Zimmer-Wohnungen entstehen. Die Wohnungen werden durch einen Lift erschlossen. Das Erdgeschoss ist für zwei Gewerberäume reserviert. In einen will das Architekturbüro BK Architekten GmbH einziehen.

Der Neubau wird 21 Parkplätze haben. Auf einer Fläche von 17 Quadratmeter entstehen Veloparkplätze aussen. Ein Raum mit 32 Quadratmetern im Inneren ist für Langzeit-Veloparkplätze vorgesehen. Ein Spielplatz ist ebenfalls geplant. «Alles wird hindernisfrei nach SIA 500 gestaltet werden», sagt Alexander Brun.

Ist das Gebäude einmal abgerissen, beginnt der Aushub. Die Baugrube wird mit einer Nagelwand von 80 Metern Länge gesichert, sowohl auf der Seite des Denner als auch auf der Seite der Kantonsstrasse. Es brauchte dafür eine Spezialbewilligung vom Kanton, die ebenfalls vorliegt. Die Bauzeit beträgt rund 14 Monate. Voraussichtlich Ende September 2022 soll der Neubau bezugsbereit sein.