
Österreicher präsentieren Flagge, Stefanie Heinzmann verschenkt ihr Herz

Christoph Seiler ist eigentlich Schauspieler und Komiker, Bernhard Speer ist Filmemacher. Seit 2014 bilden die beiden Österreicher die Band Seiler und Speer. «Ein schönes Festival habt ihr hier, wirklich», schwärmten sie. Für den Auftritt sind auch einige Österreicher auf den Heitern gepilgert, welche stolz ihre rot-weiss-rote Landesflagge schwenkten. Trotz rockigem Sound vermochte die Band das neutrale Heitere-Publikum nur mässig mitzureissen. Die Pedestrians hatten am Samstag um die gleiche Uhrzeit gezeigt, wie das ginge. Hier wippte das Publikum zwar artig mit, das wars aber auch schon. Und spätestens als Seiler und Speer «Ab und zue, da sei ma zue» sangen, fragten sich einige vermutlich, ob die beiden Jungs hier am richtigen Ort sind. Die Austria-Rocker hätten sich als Aufwärm-Act am Mittag bestimmt gut gemacht. Aber nach dem Auftritt von Kunz, wo das Publikum die Lieder kannte und mitsang, bräuchte es eben etwas anderes als ein Warm-up. Auch am späteren Abend könnte man die Band, in Kombination mit dem sich steigernden Bierkonsum, präsentieren. Aber nicht am Heitere.
Stefanie Heinzmann schenkt dem Publikum ihr Herz
Stefanie Heinzmann ist ein gern gesehener Gast am Heitere Open Air. Nach 2010 und 2015 war es bereits der dritte Gig, den die 30-Jährige auf dem Heitern souverän absolvierte. Nicht nur mit ihrer wunderbaren Stimme weiss die Walliserin ihre Zuhörer abzuholen, auch mit ihrer liebevollen Art erobert sie jeweils die Herzen im Sturm. Eigentlich ist es ganz einfach: Steffi schenkt dem Publikum ihr Herz, das Publikum schenkt ihr seines. Und das gleich von Beginn an. Am Heitere abgerundet wurde diese Liebeserklärung mit ihrem Song «My Heart Is On Fire».
Für Stefanie Heinzmann ist es eine Herzensangelegenheit, mehr Liebe in die Welt zu bringen. «Das Leben ist so einzigartig, so fragil», sagte sie und forderte alle auf, das Leben zu geniessen und nicht von Dingen wie Äusserlichkeiten oder Talenten abhängig zu machen. «Ihr seid so wundervoll und grossartig. Lasst euch nichts Anderes erzählen», sagte sie und unterstrich dies noch mit ihrem Song «Mother’s Heart». Ihre Hits «Roots To Grow» und «Diggin In The Dirt» fehlten in ihrem Set genauso wenig wie «Shadows», «Glad To Be Alive» oder «Build A House», bei dem auch urchige Hackbrett-Klänge zu hören waren.
Und am Ende war es wie in ihrem Song «In The End»: «They can shout until they’re blue, but in the end it’ll be me and you» – Steffi, das Publikum und ein Regen aus roten Konfetti-Herzen.
(twa/mec)