
Post erholt sich vom Corona-Taucher
Post erholt sich vom Corona-Taucher
Das Staatsunternehmen kann wieder zulegen. Doch die strukturellen Probleme bleiben.

Die Richtung stimmt: Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte die Post in den ersten neun Monaten überall zulegen: Der Umsatz liegt mit rund 5,4 Milliarden Franken gar über dem Wert vom Vor-Coronajahr 2019, den Betriebsertrag (Ebit) konnte die Post auf 360 Millionen Franken fast verdoppeln, den Konzerngewinn gar auf 370 Millionen Franken fast verdreifachen.
Die positive Tendenz ist zum einen auf Spar- respektive Optimierungsmassnahmen zurückzuführen – etwa im Poststellennetz. Zum anderen konnte die Post Mehreinnahmen verbuchen, so konnte Postauto mehr Ersatzverkehre für die Bahn durchführen. Auch die Postfinance hat einen höheren Erfolg erzielt – unter anderem im Anlagegeschäft und im Handel mit Devisen.

Tiefrot ist die neue Konzerneinheit Kommunikations-Services. Bei einem Umsatz vom gerademal 25 Millionen Franken schliesst der Bereich mit einem Verlust von 57 Millionen Franken ab. Doch die Post hält an ihrem Plan fest, die Kommunikations-Services weiter auszubauen. «Das negative Ergebnis liegt in unseren Erwartungen, soll sich aber in den kommenden Jahren kontinuierlich reduzieren.»
Die Hoffnung der Post: Die Kommunikations-Services sollen die strukturellen Einnahmenseinbussen – wenigstens teilweise – wettmachen. Stark leidet die Post unter dem anhaltend negativen Zinsumfeld und den Rückgang der Briefmengen. Weiter aufwärts geht es hingegen mit den Paketmengen. «Wir investieren deshalb bereits stark in den Ausbau unserer Kapazitäten für die Paketsortierung», sagt Glanzmann. In den nächsten zehn Jahren will die Post 1,5 Milliarden Franken in die Erneuerung und den Ausbau der Sortier- und Zustellinfrastruktur.