Probefahrt am 22. April: Ab 2023 soll der Bus dann endlich nach Riken fahren

Wer von Riken aus den Bus nehmen will, muss zuerst zu Fuss oder per Fahrrad nach Murgenthal. Auf dem Rückweg steht dann der mühsame Aufstieg über die Bergstrasse oder die Weidstrasse aus der Talsohle an. Seit Jahren fordern die Rikner eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Ebenso lange will der Gemeinderat dem Wunsch entsprechen. Immer wieder wurden von der Exekutive neue Versuche unternommen, die aber ohne spürbaren Erfolg blieben. Nun könnte es sehr schnell gehen: Wenn alles klappt, wird Riken mit mindestens zwei Haltestellen per 1. Januar 2023 an die Buslinie Rothrist-Glashütten angeschlossen.

Strecke soll auch für Gelenkbus befahrbar sein

Der Bus soll von Rothrist herkommend neu in der «Moosmatt» nach Riken hochfahren, über die Roggenstrasse und den Steinackerweg auf die Weidstrasse gelangen, um dann beim Outletpark Murgenthal wieder in die Hauptstrasse – und damit der gewohnten Route – Richtung Glashütten einmünden (siehe Karte). Haltestellen sind sicher beim Schulhaus Riken und im Bereich der Roggenstrasse geplant, verrät Vizeammann Peter Urben. Zusammen mit Vertretern der Gemeinde, des Bundes, des Kantons, zofingenregio und der Limmat Bus AG geht er am 22. April auf Probefahrt. Denn noch gibt es einige Knackpunkte entlang der geplanten Strecke. «Mit der Testfahrt sehen wir einmal, wo alles infrastrukturtechnische Veränderungen vorgenommen werden müssten, damit der Bus – sogar ein Gelenkbus – tatsächlich durchkommt.»

Die kritischen Stellen sind die Platzierung der Bushaltestellen, die Einmündung Steinackerweg/Weidstrasse sowie der «Weidhoger». Zudem besteht zwischen der Roggenstrasse und dem Steinackerweg noch keine Durchfahrt für einen Bus. «An der Stelle wird es sicher bauliche Massnahmen geben, damit der Bus durchfahren kann. Das nötige Land gehört bereits der Gemeinde.» Neben dem Bus soll aber nach wie vor nur der Langsamverkehr diese Abkürzung benutzen dürfen, fügt Urben an.

Entstanden ist dieser bereits sehr konkrete Plan mehr oder weniger per Zufall. «Bei einem Gespräch rund um bestehende Bushaltestellen und deren Umbau im Sinne des Behindertengleichstellungsgesetzes kamen wir darauf zu sprechen. So nahm alles erneut seinen Anfang», erklärt Vizeammann Urben. Rund 3 bis 5 Minuten erhält die Gemeinde, um den Bus etwas umleiten zu können. Genug, um die Schlaufe über Riken fahren zu können.

Wenn bei der Probefahrt am 22. April alles klappt – gemäss Peter Urben gibt es sehr strenge Vorschriften und Zeitlimiten, die eingehalten werden müssen – könnte der nötige Kredit bereits an der Sommergmeind auf der Traktandenliste stehen. Der Bus würde dann ab dem 1. Januar 2023 auf der neuen Route verkehren.

Gemeinde kann teuren Probebetrieb umgehen

Urben spricht dabei von einer einmaligen Chance, die sich Riken und der gesamten Gemeinde Murgenthal bietet. So würde der Bus direkt von Anfang an definitiv, und nicht erst probehalber, verkehren. «Dank dem, dass der Gemeinderat über Jahre hinweg immer wieder versucht hat, den Stein ins Rollen zu bringen.» Dadurch spart die Gemeinde zwischen 600 000 Franken und 1 Mio. Franken, die bei einem Probebetrieb anfallen würden. So sei das Ganze für Murgenthal auch finanziell gut tragbar, sagt Urben. «Auch bezüglich der Erschliessung der ‹Neustadt› wertet eine Buslinie den Ort stark auf.» Er versichert, dass der Gemeinderat alles unternehmen werde, um die Buslinie realisieren zu können.