Es ist 6 Uhr morgens. Moderator Mige Stalder setzt die Kopfhörer auf und begrüsst am Mikrofon die Hörerinnen und Hörer von Radio Inside. Die Stimme vom Moderator ertönt aber nicht aus dem Hauptstudio in Zofingen sondern direkt aus seinen eigenen vier Wänden. Während zwei Wochen sendete Mige Stalder direkt aus seinem eigenen Heimstudio in Hägendorf (SO).

«Die Verordnungen rund um das Coronavirus brachten mich auf diese Idee, ganz nach dem Motto #WirBleibenZuhause», sagt Mige Stalder, Leiter von Radio Inside. Das Studio in den eigenen vier Wänden war schnell aufgebaut. Lediglich vier Geräte und einen Computer brauchte Mige Stalder, um sich mit dem Hauptstudio in Zofingen verbinden zu können. Aufgebaut hat Mige Stalder all dies auf seinem Bürotisch. «Zusätzlich konnte ich mit meinem Handy Telefongespräche live in die Sendung einbinden», so der Moderator. 

Zwei Wochen sendete Mige Stalder so die Morgensendung von 6 und 9 Uhr aus seiner Wohnung in die Radiogeräte der Hörerinnen und Hörer. «Am Anfang war es sehr speziell, plötzlich ist man in seinen eigenen vier Wänden und moderiert die Sendung», sagt Mige Stalder. Auch seien die Arbeitsabläufe eines «Do-It-Yourself»-Studios ganz anders.

Mige Stalder hat das gemacht, was aktuell tausende Schweizerinnen und Schweizer auch machen – Home Office: «Mit dieser Aktion wollte ich die Menschen etwas auflockern und mein Mitgefühl ausdrücken», sagt der Leiter von Radio Inside. Und prompt erreichte den Moderator eine Welle von E-Mails und Telefone von Hörerinnen und Hörer. Sie erzählten von ihrem Corona-Alltag und sprachen ihren Mitbürgern Mut zu. Mige Stalder erfüllte zudem zahlreiche Musikwünsche und überbrachte Grüsse von Hörer, die ihre Liebsten aufgrund der aktuellen Lage nicht sehen können.

Ein Nachteil birgt das Homestudio von Mige Stalder jedoch: «Das soziale Umfeld kommt, wie bei vielen anderen, viel zu kurz», sagt der Moderator. Deshalb sei er froh, wenn irgendwann wieder der normale Alltag einkehre und er seine Arbeitskollegen wieder sehen könne.