
Reidens Schuljugend muss sich bald an einen neuen Schulweg gewöhnen
Der Reider Gemeinderat ist nun am Punkt, wo er vor drei Jahren schon gerne gewesen wäre: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bewilligten den Sonderkredit von 7,8 Millionen Franken für den Bau eines neuen Primarschulhauses in Reiden Mitte. Während der Sonderkredit 2015 – damals noch 9,25 Millionen Franken – mit 53 Prozent abgelehnt wurde, ist er jetzt mit 56 Prozent angenommen worden. 1265 stimmten Ja, 996 Nein. Die Stimmbeteiligung lag bei 52 Prozent.
Mit einer so hohen Beteiligung hätte der Gemeindepräsident Hans Kunz nicht gerechnet. Er glaubt, dass die Schulhaus-Abstimmung viele Eltern von Schulkindern mobilisiert hat. Sie hätten auch die Notwendigkeit eines neuen Schulhauses am meisten gespürt. Für ihn ist das Resultat, das deutlich weniger knapp ausgefallen ist, als er erwartet hat, ein starkes Zeichen für die Zukunft der Gemeinde. Das Thema habe die Gemeinde nun lange genug dominiert. Für ihn ist das Resultat deshalb auch ein Durchbruch. «Reiden war blockiert, jetzt gehts vorwärts.»
«Wegen erhöhtem Leidensdruck»
Markus Schwander, Mitglied der IG-Reiden, ist nicht überrascht vom Resultat. Das «Gestürm» habe lange angedauert, der Leidensdruck, ein neues Schulhaus zu bauen, sei seit der letzten Abstimmung gestiegen. «Man hat auch nicht x-fache Alternativen angeboten bekommen; man konnte nur zwischen einem teureren und einem billigeren Projekt auswählen», sagt Schwander. Nun habe man sich für das teurere entschieden – «mit der Mentalität: Irgendjemand wird das schon bezahlen.» Etwas abgewinnen kann er dem gestrigen Votum dennoch: «Das Positive ist, dass Kinder nun Schulraum bekommen», sagt Schwander. Um es sogleich zu relativieren: «Das Negative ist, dass die gleichen Kinder in einer Gemeinde aufwachsen, die stark verschuldet ist.» Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt Stand Ende 2017 bei 4100 Franken (wir berichteten). Mit dem Schulhausneubau wird sie auf 5100 Franken ansteigen, sagt Hans Kunz, der froh ist, dass die langjährige Diskussion um das Primarschulhaus nun ein Ende gefunden hat.
Baubeginn Anfang 2019
Im September soll gemäss Terminplan die Baueingabe für das Schulhaus Reiden Mitte erfolgen. Der Baubeginn ist auf Anfang 2019 geplant. Der vierstöckige Massivbau mit 13 Klassenzimmern wird voraussichtlich 2020 bezogen werden können. Acht Zimmer sollen bisherige Provisorien ersetzen. 2020 erfolgt dann auch der Rückbau des aktuell gemieteten Provisoriums. Ein Jahr darauf der Rückbau der Pavillons 1 und 2. Zwei Räume des neuen Schulhauses sollen die prognostizierte Zunahme von Schülerinnen und Schülern auffangen. Drei Klassenzimmer dienten der Sekundarstufe. Vorgesehen ist beim neuen Schulhaus zudem eine Teilunterkellerung. Die Gebäudekosten allein betragen 5,4 Millionen Franken.